Mittelschwaebische Nachrichten
Neue Runde im Streit um Glyphosat
EU-Kommission will Zulassung verlängern
Berlin In der Bundesregierung bahnt sich ein neuer Streit über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat an. Während Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) mit einem weiteren Einsatz von Glyphosat auf den Feldern leben kann, lehnt Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die von der EU-Kommission geplante Zulassungsverlängerung um zehn Jahre ab, berichtete der Tagesspiegel.
Die EU-Kommission hatte am Dienstag vergangener Woche Gespräche mit den Mitgliedstaaten über die weitere Zulassung von Glyphosat beschlossen. „Bei richtiger Anwendung des Wirkstoffs Glyphosat bestehen keine Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit“, sagte ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums dem Tagesspiegel. Das Umweltministerium pocht aber darauf, dass die Wirkung des Unkrautvernichtungsmittels auf die Artenvielfalt berücksichtigt wird. „Ein einfaches ,Weiter so‘ geht nicht“, betonte ein Ministeriumssprecher.
In der Bundesregierung wird damit gerechnet, dass die EU-Kommission noch vor der Sommerpause ihren Vorschlag zur weiteren Zulassung von Glyphosat vorlegt. Das Herbizid ist hoch umstritten. Nach einer monatelangen Hängepartie hatte die EU-Kommission Ende Juni vergangenen Jahres die Zulassung vorerst um anderthalb Jahre verlängert. Brüssel verweist aber darauf, dass Mitgliedstaaten auch nach einer verlängerten Zulassung individuell entscheiden können, ob sie Glyphosat bei sich verbieten wollen oder nicht. (afp)