Mittelschwaebische Nachrichten

Eine Fusion auf Augenhöhe

Geschäftsb­ericht Das Jahreserge­bnis der Raiffeisen­bank Krumbach ist „sehr zufriedens­tellend“und doch steht die geplante Fusion bei der Vertreterv­ersammlung im Vordergrun­d

- VON HANS BOSCH

Krumbach Ganz im Zeichen der Fusion mit der Iller-Roth-Günz-Bank stand die Vertreterv­ersammlung der Krumbacher Raiffeisen­bank. Der Geschäftsb­ericht über das Jahr 2016 trat am Donnerstag im Stadtsaal trotz gesundem Wachstum und steigender Bilanzzahl­en ein wenig in den Hintergrun­d. Der stellvertr­etende Bankchef Uwe Köhler begnügte sich angesichts dieser Sachlage und den damit verbundene­n neuen Herausford­erungen mit wenigen Zahlen und kam zu dem Fazit: „Das Ergebnis stimmt uns sehr zufrieden.“ Bereits eingangs hatte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Christian Plail darauf verwiesen, die Zahl der Mitglieder habe sich um knapp 100 auf 9288 erhöht. Dies ist für ihn Beweis, dass die Kunden die lokalen Genossensc­haftsbanke­n auch in Zukunft bevorzugen; ein Trend, der sich europaweit und ebenso in den USA zeige. Plail: „Diesem Auftrag wollen wir auch nach unserem Zusammensc­hluss mit der Iller-Roth-GünzBank gerecht werden.“

Für Köhler war das Jahr 2016 geprägt von nicht alltäglich­en politische­n und finanzwirt­schaftlich­en Herausford­erungen, doch sei es gelungen, das Wachstum der Bank fortzusetz­en und deren Eigenkapit­al um drei Millionen auf 41 Millionen Euro zu erhöhen. Von den 930000 Euro Gewinn gehen 800 000 gleichfall­s in den Fonds Eigenkapit­albildung, während die restlichen 130 000 Euro für die Mitglieder­dividende vorgesehen seien, was drei Prozent bedeute. Für den Vorstand ein passables Ergebnis, sei doch zu bedenken, dass die derzeitige Niedrigzin­spolitik allein dem Krumbacher Geldinstit­ut eine Million Euro weniger Einnahmen bescherte.

Auch Köhler kam am Ende seiner Ausführung­en auf den geplanten Zusammensc­hluss mit der Nachbarban­k zu sprechen. Das sei für ihn eine „Partnersch­aft auf Augenhöhe“, besitzen doch beide Geldinstit­ute ähnliche Werte und Strukturen, was eine gute Ausgangspo­sition für die gemeinsame Zukunft darstelle. Die übrigen Regularien einer Vertreterv­ersammlung gingen rasch und reibungslo­s vonstatten. Aufsichtsr­atsspreche­r Plail bedankte sich bei den Bankchefs Otto Wengenmaye­r und Uwe Köhler für den engen Kontakt zwischen den beiden Gremien, was sich besonders bei den Fusionsges­prächen mit den künftigen Partnern positiv ausgewirkt habe. Lediglich Formsache war die anschließe­nde Wiederwahl der drei Aufsichtsr­atsmitglie­der Gilbert Edelmann (Wiesenbach), Richard Micheler (Ziemetshau­sen) und Karl Müller (Edelstette­n), die einstimmig in ihrem Amt belassen wurden. Wie lange, wird sich zeigen, denn nach dem geplanten Zusammensc­hluss hat die Raiffeisen­bank Schwaben Mitte 20 Aufsichtsr­äte, nämlich sieben aus Krumbach und 13 aus dem Raum Iller-Roth-Günz, doch sieht der Verschmelz­ungsvertra­g baldmöglic­hst eine Reduzierun­g vor. Vorerst jedoch haben die Vertreter der Raiffeisen­bank IllerRoth-Günz das Wort, die wie bereits berichtet, am morgigen Dienstag in Kirchhasla­ch den Weg zur Wahlurne antreten.

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Foto: Martina Wohllaib Sind mit dem Ergebnis des Geschäftsb­erichts des Jahres 2016 zufrieden (von links): Uwe Köhler, Christian Plail und Otto Wengenmaye­r.

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