Mittelschwaebische Nachrichten
Traurige Bubesheimer
Bezirksliga Nord Eine Halbzeit lang läuft alles nach Plan. Dann entscheiden zwei Schlüsselszenen das Endspiel um die Vizemeisterschaft
Neuburg Ausgepumpt, leer, traurig sanken die Bubesheimer auf den Rasen. Wenige Tage zuvor schien noch alles möglich, lagen die Fußballer um Spielertrainer Marvin Länge auf dem zweiten Tabellenplatz und galten gleichzeitig als derzeit heißestes Team der Bezirksliga Nord. Am Ende aber darf der VfR Neuburg um den Aufstieg spielen: Die Oberbayern gewannen am Samstag das direkte Duell um die Vizemeisterschaft 4:1 (0:1). Im Auge des Betrachters lag, ob dieses Resultat nun „insgesamt hoch verdient“war, wie Neuburgs Trainer Christian Krzyzanowski befand, oder ob es vor allem aufgrund von zwei Schlüsselszenen zustande kam, in denen den Gästen einfach das Ballglück fehlte, wie sie sagten.
Mehr als eine Halbzeit lang lief es vor 400 Zuschauern ausgezeichnet für die Bubesheimer. Ihnen hätte ja ein Unentschieden zur RelegationsTeilnahme gereicht. So spielten sie auch. Hinten engmaschig, bei Kontern zielstrebig. Und sie schlugen gleich mit ihrer ersten Möglichkeit zu. Nach einer abgewehrten Neuburger Freistoßflanke schaltete Emre Cevik in der eigenen Hälfte am schnellsten und sah den durchgestarteten Tugay Demir. Dieser lief allein auf Schlussmann Matthias Kollar zu und ließ diesem mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Chance. Die Führung zum Seitenwechsel ging auch in Ordnung, denn neben ein paar Halbchancen sprang für die Lila-Weißen bis dahin nichts heraus.
Zehn Minuten nach Wiederbeginn halfen die Gäste entscheidend mit, dass Neuburg zurückkam. Dem VfR-Übungsleiter war zuvor schon aufgefallen, dass Bubesheims Keeper Johannes Kircher alles andere als Ruhe und Souveränität ausgestrahlt hatte. Die etatmäßige Nummer zwei (Stamm-Torhüter Markus Bader war beruflich verhindert), die erst am Samstagmorgen ausschließlich für diese Partie mit dem Flugzeug aus dem Urlaub eingeflogen kam und am gleichen Abend wieder zurückflog, hatte dann auch maßgeblichen Anteil am Ausgleichstreffer. Eine an sich harmlose Flanke von Norbert Redl bugsierte sich Kircher ins eigene Netz (55.). Der VfR war urplötzlich zurück. Mehr noch, Neuburg drückte aufs Tempo und wurde belohnt. Rainer Meisinger verwandelte einen berechtigten Strafstoß (Länge hatte Stefan Klink unnötig an der Grundlinie gefoult) zur Führung. Die Gastgeber hatten nun sichtlich Oberwasser – allerdings nur vier Zeigerumdrehung später mächtig Dusel. Nach einem Foul von Niklas Uhle an Tanay Demir entschied der hervorragende Referee Philipp Ettenreich erneut auf Elfmeter. Doch Axel Schnell rutschte mit dem Standbein weg und drosch das Spielgerät weit am Pfosten vorbei (66.). „Klar hatten wir in dieser Situation das Glück auf unserer Seite. Wer weiß, wie diese Begegnung ausgegangen wäre, hätte Bubesheim hier das 2:2 gemacht“, sagte Krzyzanoski.
Statt des möglichen Ausgleichs kam der große Auftritt von Edvin Hasanbegovic. Mit einem gezielten Schuss ins lange Eck, der das 3:1 bedeutete (76.), brachte er sein Team endgültig auf die Siegerstraße. Den Schlusspunkt setzte dann Matthias Weber mit dem 4:1 (90.).
Der VfR Neuburg startet nun am Feiertag Christi Himmelfahrt in die Relegation zur Landesliga, der SC Bubesheim hat Sommerpause. SC Bubesheim Kircher, Schaab, Hille (69. Grau), Eggle (79. Aciköz), Tu. Demir, Län ge, Ta. Demir, Wagner, Schnell, Akpaloo, Cevik