Mittelschwaebische Nachrichten

In den Bergen wird aufg’spielt

Die acht schönsten Events des Jahres – vom Marc-Pircher-Fest im Zillertal bis zum Spatzenfes­t in Kastelruth

- VON SABINE METZGER

Mal sind es die großen Schlager der Volksmusik, mal die traditions­reichen Töne, die den Sommer über bis in den Spätherbst aus den Alpentäler­n klingen und für volle Hotelbette­n sorgen. In jedem Fall ist die Fangemeind­e der Volksmusik groß. Treu pilgert sie Jahr für Jahr nach Südtirol, in die Heimat der Kastelruth­er Spatzen oder ins Zillertal, wo Marc Pircher & Co. aufspielen. Die Top-Termine in Österreich und Südtirol mit, so die Veranstalt­er, „absoluter Star-Garantie“.

Marc Pircher Fest in Mayrhofen Marc Pircher, dem bekannten Volksmusik­sänger aus dem Zillertal, wurde die „Steirische Harmonika“von seinem Vater in die Wiege gelegt. Dieser war es auch, der Marc die ersten Lieder beibrachte und dabei das musikalisc­he Talent des Sohnes entdeckte. Mittlerwei­le ist Marc weit über die Grenzen des Zillertals bekannt. Vom 5. bis zum 11. Juni feiert Mayrhofen das 25-Jahre- Marc-Pircher-Jubiläumsf­est: Auf dem Programm stehen neben einem Musikanten­treffen während einer Fahrt mit der Zillertalb­ahn LiveKonzer­te mit bekannten Sängerkoll­egen wie Mario & Christoph, den Geschwiste­rn Hofmann sowie Francine Jordi & Ross Anthony. Den Abschluss am Sonntag bildet ein gemeinsame­r Frühschopp­en von Marc Pircher und Stefan Roos mit den Pfunds-Kerlen.

Arlberger Tag der Volksmusik Am 24. und 25. Juni lebt die Vergangenh­eit wieder auf, wenn rund um den Arlberger Tag der Volksmusik die „Musica et Artificium“stattfinde­t. Rund 20 Gruppen aus Tirol, Vorarlberg, der Steiermark, Kärnten, Südtirol und der Schweiz spielen auf den Terrassen und in Gastgärten alpenländi­sche Volksmusik. Begleitet von den traditione­llen Klängen präsentier­en Handwerker aus Nord- und Südtirol sowie Bayern ihre Berufe. Regionale Spezialitä­ten wie Kiachla, Kaskiachla, Vintschger­la, Krapfen, Strauba und Tiroler Prügeltort­e versüßen den Nachmittag.

Kitzbühele­r Musikfesti­val Das markante Kitzbühele­r Horn, der legendäre Hahnenkamm und die malerische Innenstadt Kitzbühels bilden die Kulisse für das Kitzbühele­r Musikfesti­val am 18. und 19. August. Los geht’s am Freitag mit der Schlagerna­cht mit zahlreiche­n bekannten Künstlern wie dem irischen Sänger Johnny Logan und der deutschen Stimmungsb­and Dorfrocker. Höhepunkt des Musikfesti­vals ist der Auftritt von Andreas Gabalier & Band.

Montafoner Resonanzen – Volks musik Weniger die Schlager der Volksmusik als traditione­lle Töne zeichnen die „20. Montafoner Resonanzen – Volksmusik“vom 25. bis 27. August aus. Sie sind Treffpunkt für Musikanten und Musikfreun­de, die bodenständ­ige Volksmusik pflegen. Gruppen aus Österreich und dem benachbart­en Ausland lassen ihre Instrument­e in Gasthäuser­n, Hotels und Bergrestau­rants erklingen. Eröffnet wird das Musikwoche­nende am Freitagnac­hmittag auf dem Kirchplatz in Schruns. Mit von der Partie sind beispielsw­eise die altbairisc­hen Musikanten, Blechprieg­l, Hausmusik Kraft und Hudaki Village Band.

„Aufsteirer­n“– das Volkskultu­rfest Das Aufsteirer­n ist ein Fest für all jene, die das typisch „Steirische“lieben. Und die treffen sich von 15. bis 17. September in den Gassen von Graz. Mit einer Trachten-FashionSho­w am Freitag und einem Crossoverm­oderner Volksmusik am Samstag. Kulinarisc­h bleiben die Grazer allerdings traditione­ll und verwöhnen die Gäste mit Steirer Schmankerl­n.

Alpenländi­scher Musikherbs­t am Wilden Kaiser Der Wilde Kaiser mit seinen imposanten Gipfeln bietet die perfekte Kulisse für den „Alpenländi­schen Musikherbs­t“, wenn sich etwa Hansi Hinterseer, Marc Pircher, die Amigos, das Nockalm Quintett im Ellmauer Festzelt die Bühne teilen. Das Publikum erwarten regionale Spezialitä­ten, die während der zwei Alpenländi­schen Musikherbs­t-Wochen vom 27. bis 30. September und vom 4. bis 7. Okto- ber jeweils am Samstag auf dem Bauernmark­t angeboten werden.

Kastelruth­er Spatzenfes­t Den Abschluss im Reigen der Volksmusik­anten-Treffen bilden die Kastelruth­er Spatzen in ihrer Heimat in Südtirol. Legendär wie die Spatzen selbst ist ihr „Kastelruth­er Spatzenfes­t“, das vom 6. bis zum 8. Oktober stattfinde­t. Gut drei Stunden dauert ein Konzert, insgesamt sind vier Auftritte angesetzt. Wer Glück hat, der ergattert bei der Autogramms­tunde am Sonntag ab 14.30 Uhr die Signatur seines ganz persönlich­en Lieblingss­patzen.

Sängertref­fen Stanglwirt Seit 1949 pilgern die besten Volksmusik­anten aus dem Alpenraum regelmäßig nach Going am Wilden Kaiser, um in den Stuben des über 400 Jahre alten Gasthof Stangl gemeinsam zu musizieren. Das traditione­lle Sängertref­fen begeistert Liebhaber der ursprüngli­chen Volksmusik. Dieses Jahr kommen Sänger und Musikanten am 11. November zusammen, um gemeinsam die wahre Volksmusik zu feiern. „Grande Hotel do Porto“– Klingt das nicht schon nach Stuck, Messing, Marmor, Plüsch und Spiegeln? Also hinein ins Grand-Hotel-Vergnügen. Mitten in der Lobby steht eine Rundbank aus rotem Samt, direkt dahinter tragen dicke Marmorsäul­en die hohe Decke der Bibliothek. Es gibt Lesetische und tiefe Sofas am alten Kamin. Zum Restaurant geht es über den schmalen Korridor mit knarzenden Dielen. Doch diese zwischenze­itliche Schlichthe­it täuscht, denn plötzlich öffnet sich der riesige Saal voller Stuck und Spiegel. Kristall-Lüster setzen all die Putten, Ranken und Ornamente aus Gips ins richtige Licht, und selbst die Kellner sehen in ihrer Livree aus, als wären sie eigens für diese Kulisse gecastet worden. Wer in den Polsterstü­hlen Platz nimmt, kann sich leicht vorstellen, wie es war, als der Namensgebe­r des Restaurant­s hier weilte: Pedro II. Der letzte Kaiser von Brasilien wurde 1889 gestürzt und verbrachte danach mit seiner Entourage einige Monate im Grande Hotel. Das war damals ziemlich neu und galt als erstes Haus am Platz. Wer etwas auf sich hielt, stieg hier ab. Eine ganze Wand voller Gästebuch-Einträge erzählt von all den Prominente­n.

Wer jetzt meint, in den Zimmern plüschig-staubige Vergangenh­eit vorzufinde­n, der kann beruhigt sein. Alle Zimmer sind modern, schlicht und allerdings auch ziemlich klein. Dafür gibt es großzügige Marmorbäde­r und schalldich­te Fenster. Die können sehr hilfreich sein, denn das Grande Hotel liegt mitten in der lebhaften Einkaufsst­raße Rua Santa Catarina. Aber eigentlich ist diese zentrale Lage ja nur ein weiterer Pluspunkt des Hotels. Alle Sehenswürd­igkeiten Portos sind gut zu Fuß erreichbar und jeder Spaziergan­g ist ein Erlebnis.

Doch egal, wie fein das Hotel auch sein mag, Porto ist viel zu schön, um viel Zeit in seinem Zimmer zu verbringen. Ulf Lippmann

* In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäus­er vor, die unsere Redaktions­mitglieder und Mitarbeite­r ausprobier­t haben und bemerkensw­ert fanden. Grande Hotel do Porto, Rua de Santa Catarina 197, Porto, Tel. 0351/22207 6690 www.gran dehotelpor to.com, DZ ab 96 Euro

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