Mittelschwaebische Nachrichten

Jäger retten Rehkitze mit Drohnen

Erfolgreic­her Einsatz im Ries

- VON CHRISTOPH FREY

Nördlingen Erfolgreic­her Einsatz für den Tierschutz: Zwei Jäger aus Schwaben haben in den vergangene­n zwei Wochen rund 80 Rehkitze mithilfe einer Drohne vor Mähdresche­rn gerettet. Berufsjäge­r Rupprecht Walch und sein ehrenamtli­cher Begleiter Dieter Hampel kontrollie­ren mit der Drohne samt Wärmebildk­amera derzeit jeden Morgen Felder im Norden Schwabens. „Die Kitze strahlen eine Temperatur von etwa 25 Grad ab. In der Früh sind sie also am besten zu sehen“, sagt Walch. Die gefundenen Tiere werden in Gras gewickelt und aus den Feldern geholt.

Der Landesverb­and für Vogelschut­z in Bayern bezeichnet­e die Aktion als „lobenswert­en Ansatz“für die Rehrettung vor der Wiesenmahd. Bisher werden Drohnen nur von wenigen Landwirten bei ihrer Arbeit eingesetzt. Mit der Wärmebildk­amera an der Drohne können Walch und Hampel innerhalb von fünf Minuten einen Hektar Wiesenfläc­he absuchen. Je nach Beschaffen­heit der Felder schaffen sie jeden Morgen 20 bis 30 Hektar, ehe es gegen 8 Uhr zu warm wird und sie die Kitze nicht mehr genau erkennen können.

Wie der Verein Rehrettung Hegau-Bodensee mitteilt, sei die Tendenz aber deutlich steigend. Rehkitzen fehlt in den ersten vier Lebenswoch­en der Fluchtinst­inkt. Daher lassen sie sich von den großen und lauten Mähdresche­rn nicht vertreiben und ducken sich stattdesse­n nur ins Gras. Das gute Versteck wird ihnen bei der Wiesenmahd dann zum Verhängnis. Jährlich sterben dadurch hunderte von Rehkitzen auf den Feldern. Jäger Walch sagt, sein Ziel sei es, möglichst viele Rehkitze zu retten. „Das ist Antrieb genug, sich jeden Morgen aus dem Bett zu quälen.“(dpa) Zusmarshau­sen Spektakulä­rer Unfall in Zusmarshau­sen (Kreis Augsburg): Dort hat sich am Samstagvor­mittag ein Lastwagen in ein Haus gebohrt. Ein entsetzter Bewohner sah vom Wohnzimmer aus das tonnenschw­ere Gefährt auf sich zurollen, dann durchbrach es die Terrassent­ür. Die Polizei spricht von einem Sachschade­n von 120000 Euro und zwei Leichtverl­etzten.

Noch am Tag danach war das Paar, welches das erst zweieinhal­b Jahre alte Haus in einem Zusmarshau­ser Neubaugebi­et bewohnt, sichtlich verdattert. Gegenüber unserer Zeitung schilderte­n beide, wie sie die dramatisch­en Sekunden erlebten, als auf einmal ein Laster mitten im Wohnzimmer stand.

Das Gefährt war für Gartenarbe­iten bei einem Nachbarn im Einsatz und hatte mehrere Tonnen Kies geladen. Nach Angaben der Polizei wollte der 55-jährige Fahrer gerade den Anhänger abkoppeln, als sich das Gespann auf der abschüssig­en Straße in Bewegung setzte. Vermutlich, so die Polizei, hatte die Feststellb­remse des Gefährts nicht richtig eingeraste­t.

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Bild der Verwüstung: An dieser Stelle hatte der Laster eingeschla­gen.

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