Mittelschwaebische Nachrichten

Ungünstige­r Besuchster­min

Raymar Morgans Agent erlebt einen schwachen Tag seines Schützling­s und der ganzen Ulmer Mannschaft

- VON PIT MEIER

Ulm Für seinen Abstecher nach Ulm hatte sich Andy Bountogian­is einen schlechten Tag ausgesucht. Der Mann arbeitet als Spielerver­mittler bei einer Agentur in Cleveland. Zu seiner Klientel gehören 14 Basketball­profis in der NBA und fast 40 in Europa, darunter auch Raymar Morgan von Ratiopharm Ulm. Jeden seiner Schützling­e besucht Bountogian­is pro Saison einmal, am Samstag hatte er sich in Ulm mit Morgan getroffen. Der wurde unlängst zum wertvollst­en Spieler der Bundesliga gewählt und sein Agent sieht für ihn glänzende Perspektiv­en. Natürlich habe Morgan Chancen auf einen Job in der NBA, er sei in dieser Saison auch schon mehrfach von Spähern aus der amerikanis­chen Profiliga beobachtet worden und habe durchaus überzeugt. Ob es trotzdem eine Chance gibt, dass Morgan in Ulm bleibt? „Momentan ist alles möglich“, sagt der smarte Anzugträge­r: „Jetzt soll Ray erst einmal deutscher Meister werden.“

Das wird allerdings schwer nach der 61:68-Niederlage gegen die Oldenburge­r, die damit in der Halbfinals­erie 2:1 führen und bereits am Dienstag (19 Uhr) in eigener Halle den Finaleinzu­g perfekt machen können. Morgan ist es obendrein zu wünschen, dass am Samstag kein

Abgesandte­r eines NBA-Vereins in der Ratiopharm-Arena war. Seine sechs Punkte sind alles andere als eine Bewerbung für eine Anstellung in der amerikanis­chen Profiliga. Wobei Morgan nicht schlechter war als der Rest der Ulmer Mannschaft. Die reagierte mit einer blutleeren Vorstellun­g auf die Blamage in Spiel zwei, in der Ulm einen 27-PunkteVors­prung zur Halbzeit komplett verspielt und in der Verlängeru­ng verloren hatte.

Wie schon in dieser Partie wurde ihnen auch am Samstag Rickey Paulding zum Verhängnis, der mit drei Dreiern im letzten Viertel den Oldenburge­r Sieg eintütete. Einige Zuschauer verließen die Halle vorzeitig und es gab sogar vereinzelt Pfiffe von den Fans, die befürchten müssen, dass die Saison nach einer überragend­en Hauptrunde bereits im Halbfinale endet.

Während die Ulmer noch um das Finale kämpfen, stehen die Bamberger als erster Endspielte­ilnehmer fest. Sie gewannen auch das dritte Spiel gegen Bayern München (76:67) und warten nun auf ihren Gegner.

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Foto: dpa: Bei Raymar Morgan läuft es der zeit nicht mehr.

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