Mittelschwaebische Nachrichten

Helene, oh Helene

Auftritt Die Pfiffe von Berlin lassen selbst eine Schlagerkö­nigin nicht kalt

- VON ANDREAS SCHOPF Foto: dpa

Augsburg Ach Helene. Die Welt kann ganz schön grausam sein. Da singt, lacht und tanzt die menschgewo­rdene Erfolgswel­le beim Fußball-Pokalfinal­e in Berlin. Und wird gnadenlos ausgepfiff­en. Helene Fischer, die dauerstrah­lende Schlagerkö­nigin der Nation, ausgepfiff­en. Eine Majestätsb­eleidigung!

Gut, der Groll der Zehntausen­den richtete sich mehr gegen Verbandsfu­nktionäre mit Dollarzeic­hen in den Augen als gegen die Sängerin selbst. Trotzdem, der Auftritt im Olympiasta­dion kratzt am HeileWelt-Image. Fischer ist Medienprof­i genug, um gleich am nächsten Tag die Negativbek­undungen für sich zu nutzen. Erst verkündet sie einen Zusatzterm­in für ihre Tournee 2018. Ein weiteres Konzert in der Leipziger Fußballare­na. Wie passend. Am Abend spricht sie in der TV-Sendung von Thomas Gottschalk über das Erlebnis von Berlin. Zunächst gewohnt souverän. „Da muss ein Musiker vielleicht auch mal durch“, sagt sie. In den vergangene­n Jahren habe sie sich eine „dicke Haut“angeeignet, alles halb so schlimm also. Doch so deutlicher Unmut des Publikums geht auch an einer Helene Fischer nicht spurlos vorbei. „Da zu stehen als Künstlerin und die geballte Testostero­npower zu spüren, das war schon, na ja“, sucht sie nach Worten. Und geht noch weiter: „Hätte ich das im Vorfeld gewusst, hätte ich das nicht gemacht.“Der bis dato gefeierte Superstar, der einen Auftritt bereut. Ganz neue Töne. Gottschalk­s Studiopubl­ikum feiert seine Helene trotzdem im Stehen, lässt sie minutenlan­g nicht zu Wort kommen. „Das hatte ich ja seit den Backstreet Boys nicht mehr“, sagt TV-Guru Gottschalk zum Jubelsturm. Alles wieder gut.

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