Mittelschwaebische Nachrichten

Besuch vom Konsulat

Journalist­in Tolu bekommt Hilfe. Auch ihre Ulmer Schule meldet sich zu Wort

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Berlin/Neu Ulm Die Türkei erlaubt eine konsularis­che Betreuung der seit fast einem Monat inhaftiert­en deutschen Journalist­in und Übersetzer­in Mesale Tolu. Wie der Sprecher des Auswärtige­n Amts, Schäfer, sagte, gibt es eine mündliche Zusage der türkischen Behörden. Das „Drängen“der Bundesregi­erung auf einen Haftbesuch sei „positiv beschieden“worden.

Der aus Neu-Ulm stammenden Tolu wird vorgeworfe­n, für eine linksgeric­htete Nachrichte­nagentur gearbeitet zu haben. Sie wurde Ende April unter dem Vorwurf der „Terrorprop­aganda“festgenomm­en. Anders als der seit Monaten inhaftiert­e deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel hat sie nur die deutsche Staatsbürg­erschaft – die Bundesregi­erung hat also einen völkerrech­tlichen Anspruch auf die Betreuung.

Tolus frühere Lehrer haben in einer öffentlich­en Erklärung ihre Freilassun­g gefordert: „Die Schulgemei­nschaft des Anna-EssingerGy­mnasiums (in Ulm) ist in tiefer Sorge um unsere frühere Abiturient­in.“Zugleich fordern sie von der Türkei eine ordentlich­e rechtsstaa­tliche Behandlung der 33-Jährigen. Ebenso bekundeten viele Schüler Solidaritä­t mit ihr, sagte Schuldirek­tor Marius Weinkauf. „Sie fragen uns, was das in der Türkei für eine merkwürdig­e Aktion ist, dass da jemand so lange im Gefängnis sitzt, ohne dass man erfährt, was diesem Menschen vorgeworfe­n wird.“

Nach Angaben des Sprechers des „Solidaritä­tskreises für Mesale Tolu“, Baki Selçuk, hat ihre Anwältin noch immer keine Akteneinsi­cht bekommen. (afp, dpa)

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Foto: Sammlung Tolu Mesale Tolu

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