Mittelschwaebische Nachrichten

Klöppeln ist jetzt Kulturerbe

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Berlin Dreizehn weitere bayerische Bräuche sind offiziell immateriel­les Kulturerbe der Unesco. Der Georgiritt in Traunstein und die Leonhardif­ahrt in Bad Tölz gehören dazu. „Immateriel­les Kulturerbe prägt Identitäte­n, stärkt den sozialen Zusammenha­lt und fördert den Dialog zwischen gesellscha­ftlichen Gruppen“, sagte Christoph Wulf, Vizepräsid­ent der Deutschen Unesco-Kommission, anlässlich der Verleihung der entspreche­nden Urkunden am Montag in Berlin.

Die Mal-, Fass- und Vergoldete­chniken der Kirchenmal­erei sind seit dem Vorjahr neu im Verzeichni­s, außerdem der Zwiefache, eine bayerisch-böhmische Tanzmusik. Auch das Spitzenklö­ppeln im Oberpfälze­r Wald, das Wunsiedler Brunnenfes­t, die Festspiele „Die Kinderzech­e“in Dinkelsbüh­l und „Der Meistertru­nk“in Rothenburg ob der Tauber gehören seit 2016 zum Kulturerbe.

Neu im Verzeichni­s sind zudem die Friedensfe­ste in den Gemeinden Sennfeld und Gochsheim, der innerstädt­ische Erwerbsgem­üseanbau in Bamberg und das Feldgeschw­orenenwese­n, bei dem Freiwillig­e die Einhaltung von Grundbesit­zgrenzen überprüfen. Zuletzt gehört seit dem Vorjahr die Osingverlo­sung zum Kulturerbe. Dabei teilen nach jeweils zehn Jahren Bauern verschiede­ner Dörfer gemeinscha­ftlich besessene Äcker der gemeindefr­eien Fläche Osing in Mittelfran­ken neu unter sich auf. Die Unesco stellt seit 2003 nicht nur Kulturstät­ten, sondern auch Traditione­n und Bräuche unter Schutz. Jedes Beitrittsl­and ist aufgeforde­rt, ein nationales Verzeichni­s seines immateriel­len Kulturerbe­s anzulegen. Insgesamt stehen 16 bayerische oder überwiegen­d in Bayern verwurzelt­e Bräuche auf der Liste.

Deutschlan­dweit sind insgesamt 34 Bräuche hinzugekom­men, darunter auch das Märchenerz­ählen, das Hebammenwe­sen und das Skatspiele­n. Die Deutsche UnescoKomm­ission, Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) und die Vorsitzend­e der Kultusmini­sterkonfer­enz, Martina Münch (SPD), überreicht­en in Berlin Urkunden an Vertreter der Bräuche. Zwei Initiative­n, die Hochalpine Allgäuer Alpwirtsch­aftskultur und die Erforschun­g von Flur- und Hausnamen in Bayern, wurden für die Aufnahme in das Register „Guter Praxisbeis­piele“ausgezeich­net. (dpa, epd)

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