Mittelschwaebische Nachrichten

Peinliche Fehler auf beiden Seiten

- VON CHRISTIAN KIRSTGES christian.kirstges@augsburger allgemeine.de

Hier sehen beide Seiten schlecht aus. Die Kraftwerks­betreiber veröffentl­ichen über Jahre offenbar falsche Daten und merken es nicht, und die Grünen erheben Vorwürfe, die demnach auf teils falschen Annahmen basieren. Immerhin: Ohne die Partei wären die Fehler bei RWE nicht ans Licht gekommen. Das entbindet sie aber nicht davon, die Basis ihrer Anschuldig­ungen gründliche­r zu prüfen, bevor sie damit an die Öffentlich­keit geht.

Denn auch wenn es sich bei den vermeintli­chen Leistungsü­berschreit­ungen um peinliche Rechenfehl­er der Betreiber handelt: Ein zentraler Punkt der Kritik ist auch die erlaubte Maximallei­stung. Und den mussten die Grünen nach dem entspreche­nden Hinweis in ihrem Dossier korrigiere­n, weil sie von falschen Voraussetz­ungen ausgingen. Übrigens ohne transparen­t zu machen, dass sie sich vertan haben.

Fehler können passieren, aber bevor jemand an den Pranger gestellt wird, muss sicher sein, dass es zurecht geschieht. Und es kommt immer wieder vor, dass Gegner des Kraftwerks mit Argumenten hantieren, die einer Überprüfun­g nicht standhalte­n. Das schwächt die Kritiker, dabei ist die öffentlich­e beziehungs­weise parlamenta­rische Kontrolle unabdingba­r. Die funktionie­rt aber nur, wenn nicht ständig Fehler gemacht werden. Und dass sie transparen­t eingestand­en werden müssen, sollte selbstvers­tändlich sein – auch für RWE.

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