Mittelschwaebische Nachrichten
Wenig Zeit für Jubelarien
Ulmer müssen zwei Tage nach dem wichtigen Halbfinal-Erfolg in Oldenburg erneut gegen die Nordlichter ran. Nun entscheidet sich die Serie. Der Trainer hat einen großen Wunsch
Ulm Schon vor dem vierten Playoff-Halbfinalspiel in Oldenburg stand auf der Homepage von Basketball-Bundesligist Ratiopharm Ulm nicht als etwaiger, sondern als fester Termin für die fünfte und entscheidende Auseinandersetzung Donnerstag, 19 Uhr, also heute Abend. Zu der wäre es allerdings gar nicht gekommen, wenn die Ulmer am Dienstag in Oldenburg verloren hätten. Dann hätte es in der Serie von maximal fünf Spielen nach Siegen 3:1 für die Norddeutschen geheißen und der Traum der Ulmer, nach einer überragenden Hauptrunde nun auch den ersten Titel zu gewinnen, wäre aus gewesen.
Aber der Optimismus der Ulmer – auch Trainer Thorsten Leibenath war vor dem Spiel vier sehr zuversichtlich gewesen – war begründet. Die Mannschaft spielte deutlich konzentrierter und engagierter als in der Partie zuvor und gewann letztlich sicher mit 74:61. Für die heutigen Gastgeber hat sich dadurch die Ausgangslage nicht geändert. Sie mussten am Dienstag gewinnen und sie müssen jetzt wieder gewinnen, wenn sie im Rennen um die deutsche Meisterschaft bleiben wollen. Anders die Lage bei den Baskets aus Oldenburg. Vorgestern wollten sie gewinnen, mussten es aber nicht, weil ihnen ja bei einer Pleite eine weitere Chance blieb. Aber heute müssen sie genau wie die Ulmer siegen, sonst ist die Saison gelaufen. Spannender geht es nicht mehr.
Heute entscheidet sich also, wer gegen den amtierenden deutschen Meister aus Bamberg um den Titel spielt. Dieser hat die Finalserie mit 3:1 gegen Bonn und einem überraschend deutlichen 3:0 gegen Bayern München erreicht. Gewinnen die Ulmer heute gegen Oldenburg, haben sie nach dem 3:2 gegen Ludwigsburg zehn Spiele für das Erreichen der letzten Runde erreicht – die Bamberger haben das mit sieben Partien geschafft. Sie präsentieren sich rechtzeitig in Topform.
Bei den Ulmern hat Thorsten Leibenath die Option, die lange verletzten Tim Ohlbrecht und Da’Sean Butler wieder aufzubieten. Ob er davon Gebrauch macht, ist offen. Aber er sagt: „Jetzt freuen wir uns auf Spiel fünf. Und ich wünsche mir, dass unsere Fans ein Spektakel veranstalten, wie man es in der Ratiopharm-Arena noch nie erlebt hat.“