Mittelschwaebische Nachrichten
Hilfe, im Ofen brennt’s!
Das ganze Dilemma fängt an mit einer runden Scheibe aus Pappe. Wenige Millimeter dünn, genauer Nutzen unklar, außer dass auf ihr eine Pizza liegt, kalt und grau, die eben gar nicht so aussieht, wie es das Bild auf der Verpackung einen Glauben machen will.
Aber jetzt mal der Reihe nach. Man kennt das ja: Es ist spät abends, jetzt muss was Schnelles her. Tiefkühlpizza geht schnell. Und sie schmeckt spätestens dann ganz okay, wenn eine dicke Schicht aus Tütenstreukäse hinzugegeben wird. Kurzum: Das Risiko, etwas am Mitternachtsschmaus zu verbocken, ist relativ gering. Außer, und dazu passt dieser gängige Satz, meist begleitet von einem leisen Seufzer: Wenn man nicht alles selber macht…
Wenn man nicht alles selber macht, kann es nämlich vorkommen, dass Tiefkühlpizza und mitgelieferte Pappscheibe gemeinsam im Ofen landen. Ohne zu viel vorwegzunehmen: ganz schlechte Idee! Denn Pappe und Pizza – seit Tiefkühltruhen-Zeiten sowieso recht eng beieinander – entwickeln sich im Ofen zu einem unzertrennlichen Paar. Die gewöhnliche Schärfe eines Haushaltsmessers genügt jedenfalls nicht, um es zu trennen.
Und wie das so ist. Wenn es schon nicht gut läuft …: Als die Pizza nach geglückter Trennung wieder im Ofen landet, fängt das Backpapier aus unbekannter Ursache an zu brennen und seine schwarzen Überreste, die gerade noch im heißen Wind der Umluft tänzelten, rieseln sanft auf den weichen Belag aus Tütenstreukäse…
Ach, übrigens: Die fertige Pizza trug zwar einige Narben davon, die Form erinnerte am Ende eher an die Ländergrenzen Frankreichs als an einen Kreis, und Schnipsel aus verbranntem Backpapier zierten den Belag. Aber sie schmeckte trotzdem ganz solide.