Mittelschwaebische Nachrichten
Thannhausen freut sich auf Kult um 8
Es ist der musikalische Höhepunkt des Sommers in der Mindelstadt. Mit gewohntem Konzept, alten Bekannten und ganz neuen Gesichtern verspricht die Reihe beste Unterhaltung
Thannhausen An der Mindel bricht wieder der Open-Air-Sommer an: Das Programm für „Kult um 8“ist in trockenen Tüchern. Auch in diesem Jahr gab es mit 32 Bands wieder deutlich mehr Bewerber, als Termine zu vergeben waren. Die Zahl der Freitagabende ist im Vergleich zum Vorjahr sogar geschrumpft. Gab es 2016 neun Freitage im Juli und August zu bespielen, bietet der Kalender 2017 insgesamt nur acht Gelegenheiten, den Abend mit Livemusik in der Thannhauser Innenstadt rund um den Dr.-Georg-und-LuZimmermann-Platz zu verbringen.
Am Konzept will die Stadt Thannhausen aber nichts ändern. „Das ist das, was die Leute kennen. So wie wir das ausgelegt haben, hat es sich bewährt. Da muss nichts geändert werden“, sagt Rebekka Seitzer, die bei der Stadt Thannhausen maßgeblich für die Veranstaltung s organisation verantwortlich ist.
Auf jeden Fall soll „Kult um 8“auch weiterhin kostenlos bleiben. Problematisch erweist sich in dieser Hinsicht allerdings die Spenden bereitschaft der Besucher. Die hat nämlich stark abgenommen, bedau- Seitzer. Denn die Bands erhalten keine Gage, wie Seitzer noch einmal ausdrücklich erwähnt. Abgesehen von den Spesen, die die Stadt zur Verfügung stellt, bestehen die Einnahmen der Musiker allein aus den Spenden, die während der einzelnen Veranstaltungen gesammelt werden. Die Gewinne aus der Bewirtung fließen in die Kassen der jeweiligen Vereine. Auch das ist als implizite Unterstützung der hiesigen Vereine von der Stadt so gewünscht und soll auch in Zukunft so bleiben.
Abwechslungsreich ist dagegen das Programm. Hier bewiesen die Organisatoren auch Mut zu unkonventionellen Entscheidungen. Ursprünglich als Plattform für musikalische Newcomer aus der Region geplant, reüssiert mit „Lizzy Dean“erstmals eine Band, die nicht aus der Region stammt. „Die haben uns so was von umgehauen mit ihrer Musik“, rechtfertigt Seitzer die Entscheidung. Das Pop-Duo aus Düsseldorf reist im eigenen kleinen Tourbus zum letzten „Kult um 8“-Termin am 25. August nach Thannhausen und bringt hauptsächlich eigene Songs mit.
Eröffnet wird der Reigen am 7. Juli durch „Jamistry“, die bereits am vergangenen Wochenende bei „Live am Marktplatz“in Krumbach mit ihrer Mischung aus Rock, Pop, Funk und Soul überzeugt haben.
Eine Woche später nehmen „Kamasutra“das Thannhauser „Kult um 8“-Publikum noch ein paar Jahrzehnte weiter zurück in die Musikgeschichte und heizen ihm mit fetzigen Rocknummern aus den 1960er- und 1970er-Jahren ein.
Als besonderes Schmankerl präsentiert „Kult um 8“-Organisatorin Seitzer am 21. Juli mit „Cops Unlimited“. Gegründet 2014 als eine „Art Betriebsband“des Polizeireviers Ehingen, waren anfangs auch alle Mitglieder hauptberuflich Polizisten. Inzwischen sind zwar mit Sängerin Marina und Techniker Peter zwei Mitglieder dabei, die keine Cops sind. Dennoch greift die Truppe musikalisch durch. Von Pink über Green Day bis zu ZZ Top und Elvis findet sich eine große Bandbreite im Repertoire der Band.
Einer der Höhepunkte im Veranstaltungskalender wird zweifelsfrei der Auftritt von „Mission Rock’n’Roll“am 28. Juli, die heuer ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feiern und beim Heimspiel in Thannhausen sicher richtig Gas geben wolert len. Ebenfalls keine Unbekannten sind die Countrymusiker von „Arizona Crossroads“, die am 4. August die „Kult um 8“-Bühne entern. Unvergessen ist der unglaubliche Auftritt vom vergangenen Jahr, bei dem die Sängerin als Tina Turner einen der Stehtische erklomm und darauf tanzte.
Die vom Rock’n’Roll der 1950erJahre inspirierten „Rocket in a pocket“waren schon 2013 bei „Kult um 8“auf der Bühne. Mit mehreren Auftritten im Gefolge von Bands wie „Fiddlers Green“, „Peilomat“, „Skaos“oder „Uwe Ochenknecht & Band“tingelten die Rock’n’Roller auch schon durch mehrere europäische Länder. In Thannhausen werden sie am 11. August wieder Halt machen.
Den vorletzten Termin besetzen am 18. August „Selma Saxon and the Jetlags“und bringen eine feine Partymusikmischung aus Jazz, Funk, Soul und Rockklassikern mit.
Üblicherweise enden die Konzerte nach zwei Stunden gegen 22 Uhr. Doch die Nacht muss deshalb noch lange nicht vorbei sein. In den umliegenden Gaststätten und Kneippen gibt es genügend Gelegenheiten, den Abend ausklingen zu lassen.