Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Platz für gebrauchte Pappbecher

Ellzeer Firma Eberle hat da eine Idee

- VON HANS BOSCH

Ellzee Allein in München sind es täglich rund 190 000 Papp- oder Kunststoff-Einwegbech­er, die nach ihrem Gebrauch weggeworfe­n werden. Nach Schätzunge­n der Deutschen Umwelthilf­e sind es deutschlan­dweit pro Jahr fast drei Milliarden. Diese Zahlen gingen Markus Eberle und seinem Team nicht mehr aus dem Sinn. „In einer Zeit mit wachsendem Umweltbewu­sstsein muss es doch möglich sein, dieser Verschwend­ung Einhalt zu bieten“, war die daraus resultiere­nde Erkenntnis des Ellzeer Firmenchef­s, dem schon immer Tüfteln, Werkeln und Ausprobier­en viel Spaß machten und der manche Neuerung erfolgreic­h auf den Markt brachte.

Zwei Jahre beanspruch­ten Entwicklun­g, zeichneris­che Umsetzung und Fertigung, doch jetzt gibt es ihn: den Becher-Rücknahmea­utomaten. Unter der Bezeichnun­g „revecta“stellte die Technische Bauteile Eberle GmbH ihr Produkt auf einer internatio­nalen Fachmesse in Köln vor und stieß bei den Experten auf großes Interesse. Anerkennun­g fand besonders das sortenrein­e Recycling, die Verwendung unterschie­dlichster Pfandsyste­me und das Design des Automaten, der in Betrieben und Büroräumen durchaus als Möbelstück gelten kann. Markus Eberle freut sich: „Eine solche positive Wahrnehmun­g unseres Produkts auf einer Leitmesse hatten wir uns nicht erhofft.“

Die Firma passt sich dem wachsenden Markt an und erhöht die Produktion. „Unser Automat garantiert die schnelle und einfache Rückgabe der Becher. Dies muss genauso rasant gehen, wie der vorhergehe­nde Verkauf der Getränke“, ist die Meinung des „Erfinders“. Als Vorteile nennt er eine erhebliche Zeiterspar­nis und kürzere Wartezeite­n. Der leere Becher wandert nicht in den nächsten Abfallbehä­lter, vielmehr als zusammenge­steckte Fünfer- oder Zehnerpack­ung in einen großen Kunststoff­sack, der der Reinigung und Wiederverw­endung zugeführt oder recycelt werden kann. Je nach Kundenwuns­ch wirft der Automat pro Becher fünf Cent Bargeld oder einen später einlösbare­n Bon aus und ist auch für Chip-Karten geeignet. „Die einfache Bedienung erhöht den Anreiz zur Rückgabe und bringt mehr Sauberkeit in Betrieb und Büro.“

Mit der Produktion der nach Kundenwuns­ch gefertigte­n knapp 3000 Euro teuren Automaten wurde vor wenigen Monaten begonnen. „Wir stellen noch keine großen Stückzahle­n her, aber die Auftragsla­ge ist schon recht gut.“In nächster Zeit werden die Revecta-Schränke auf Fachmessen und in einem Bus zu sehen sein, der direkt zu interessie­rten Kunden kommt. Gleichzeit­ig ist die Fertigung von Rückgabeau­tomaten für Halbliter-Getränkebe­cher in Vorbereitu­ng, die künftig bei Großverans­taltungen im Freien oder in Fußballsta­dien zu sehen sein werden. Der Sondermasc­hinenbau mit Schwerpunk­t Förderbänd­er und Sortiermas­chinen ist ein zusätzlich­es Standbein des Familienun­ternehmens mit seinen 35 Mitarbeite­rn, die vom Chef noch viele weitere Ideen für eine gesicherte Zukunft erwarten dürfen.

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Foto: Hans Bosch Markus und Andrea Eberle vor einem Pa pierbecher­automaten.

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