Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Platz für gebrauchte Pappbecher
Ellzeer Firma Eberle hat da eine Idee
Ellzee Allein in München sind es täglich rund 190 000 Papp- oder Kunststoff-Einwegbecher, die nach ihrem Gebrauch weggeworfen werden. Nach Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe sind es deutschlandweit pro Jahr fast drei Milliarden. Diese Zahlen gingen Markus Eberle und seinem Team nicht mehr aus dem Sinn. „In einer Zeit mit wachsendem Umweltbewusstsein muss es doch möglich sein, dieser Verschwendung Einhalt zu bieten“, war die daraus resultierende Erkenntnis des Ellzeer Firmenchefs, dem schon immer Tüfteln, Werkeln und Ausprobieren viel Spaß machten und der manche Neuerung erfolgreich auf den Markt brachte.
Zwei Jahre beanspruchten Entwicklung, zeichnerische Umsetzung und Fertigung, doch jetzt gibt es ihn: den Becher-Rücknahmeautomaten. Unter der Bezeichnung „revecta“stellte die Technische Bauteile Eberle GmbH ihr Produkt auf einer internationalen Fachmesse in Köln vor und stieß bei den Experten auf großes Interesse. Anerkennung fand besonders das sortenreine Recycling, die Verwendung unterschiedlichster Pfandsysteme und das Design des Automaten, der in Betrieben und Büroräumen durchaus als Möbelstück gelten kann. Markus Eberle freut sich: „Eine solche positive Wahrnehmung unseres Produkts auf einer Leitmesse hatten wir uns nicht erhofft.“
Die Firma passt sich dem wachsenden Markt an und erhöht die Produktion. „Unser Automat garantiert die schnelle und einfache Rückgabe der Becher. Dies muss genauso rasant gehen, wie der vorhergehende Verkauf der Getränke“, ist die Meinung des „Erfinders“. Als Vorteile nennt er eine erhebliche Zeitersparnis und kürzere Wartezeiten. Der leere Becher wandert nicht in den nächsten Abfallbehälter, vielmehr als zusammengesteckte Fünfer- oder Zehnerpackung in einen großen Kunststoffsack, der der Reinigung und Wiederverwendung zugeführt oder recycelt werden kann. Je nach Kundenwunsch wirft der Automat pro Becher fünf Cent Bargeld oder einen später einlösbaren Bon aus und ist auch für Chip-Karten geeignet. „Die einfache Bedienung erhöht den Anreiz zur Rückgabe und bringt mehr Sauberkeit in Betrieb und Büro.“
Mit der Produktion der nach Kundenwunsch gefertigten knapp 3000 Euro teuren Automaten wurde vor wenigen Monaten begonnen. „Wir stellen noch keine großen Stückzahlen her, aber die Auftragslage ist schon recht gut.“In nächster Zeit werden die Revecta-Schränke auf Fachmessen und in einem Bus zu sehen sein, der direkt zu interessierten Kunden kommt. Gleichzeitig ist die Fertigung von Rückgabeautomaten für Halbliter-Getränkebecher in Vorbereitung, die künftig bei Großveranstaltungen im Freien oder in Fußballstadien zu sehen sein werden. Der Sondermaschinenbau mit Schwerpunkt Förderbänder und Sortiermaschinen ist ein zusätzliches Standbein des Familienunternehmens mit seinen 35 Mitarbeitern, die vom Chef noch viele weitere Ideen für eine gesicherte Zukunft erwarten dürfen.