Mittelschwaebische Nachrichten
Versöhnliche Töne
Karl-Mantel-Straße: Immer wieder gab es viel Lob für dieses für Krumbach so wegweisende Projekt. Doch in jüngster Zeit hat sich die Debatte in eine andere Richtung entwickelt, die Wogen gehen hoch. Anlieger Dr. Thomas Weber beispielsweise spricht davon, dass die Stadt bei der Neugestaltung „Champagner“wolle und dies die Anlieger zahlen müssten. Champagner? Dieser zuletzt viel diskutierte, auch umstrittene Vergleich bezieht sich darauf, dass bei der Neugestaltung unter anderem Granit statt Beton oder Asphalt zum Einsatz kommt. In der Tat kommen auf die Anlieger zum Teil hohe Belastungen zu. Es gibt offensichtlich Fälle, in denen rund 50 000 oder gar etwa 70 000 Euro zu bezahlen sind.
Auch wenn die Stadt die Kosten für den städtebaulichen Mehraufwand übernehmen würde (der SPDFraktionsvorsitzende Achim Fißl ging zuletzt von möglicherweise etwa 18 Prozent aus), blieben die Kosten hoch. Und doch dürfte es sicher sein, dass eine solche Geste des Entgegenkommens bei den Anliegern ihre Wirkung nicht verfehlen würde. Bei Bürgermeister und Stadträten zeichnet sich inzwischen ab, dass die Möglichkeit, dass die Stadt den städtebaulichen Mehraufwand übernimmt, zumindest geprüft wird. Mit Nachdruck haben Bürgermeister und alle Fraktionen ihre Gesprächsbereitschaft signalisiert. All das sind versöhnliche Töne, die dem Projekt KarlMantel-Straße insgesamt guttun. Wenn die Baumaßnahmen im Herbst abgeschlossen sind, werden hoffentlich viele vom neuen Aussehen einer wichtigen Krumbacher Zentralachse begeistert sein. Und nicht zuletzt können die Gewerbetreibenden in der Straße von einem neuen, attraktiven Umfeld profitieren.