Mittelschwaebische Nachrichten
Mit mehr Tempo ins Netz
Welche Möglichkeiten das neue Netz im Krumbacher Norden bietet. Eine Firma nutzt bereits die leistungsstarke Anbindung an die Datenautobahn
Welche Möglichkeiten das neue Breitbandnetz im Krumbacher Norden bietet. Eine Firma nutzt bereits die Anbindung an die Datenautobahn.
Krumbach Im Gewerbegebiet im Norden Krumbachs hat die digitale Zukunft bereits begonnen: Den rund 50 dort ansässigen Unternehmen und Gewerbetreibenden steht ab sofort ein Glasfasernetz zur Verfügung, über das Internetanschlüsse mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5 Gigabit pro Sekunde (5000 Mbit/s) umgesetzt werden können. Der Netzbetreiber LEW Telnet richtet auf Wunsch ab sofort die entsprechenden Glasfaserdirektanschlüsse ein und bietet auch die passenden Internet- und Telefoniedienste, wie es in einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt.
LEW Telnet ist ein Tochterunternehmen der Lechwerke und betreibt in Bayerisch Schwaben, Allgäu und Teilen Oberbayerns bereits ein mehr als 2500 Kilometer langes Hochleistungs-Datennetz. Für das Projekt in Krumbach hat LEW Telnet das Glasfasernetz bis zu jedem einzelnen Grundstück im Gewerbegebiet verlängert. Rund 1500 Meter neue Leitungen zu den westlich und östlich der B 16 gelegenen Gewerbeflächen wurden verlegt.
Eines der ersten Unternehmen, das nun eine direkte Internetanbindung per Glasfaser nutzt, ist HG Metalltechnik Krumbach: „Eine hochzuverlässige, ausfallsichere Anbindung ans Internet mit hohen Bandbreiten ist für uns erfolgsentscheidend“, sagt Geschäftsführer Holger Goldenstein. „Jetzt können wir endlich von Anwendungen wie Online-Backup oder Cloud-Services voll profitieren. Aktuelle und künftige Konzepte der Industrie 4.0 bieten uns außerdem vielfältige, neue Chancen für unseren Betrieb und unsere Kunden.“HG Metalltechnik Krumbach ist spezialisiert auf hochwertige Metallverarbeitung.
„Wir haben hier eine privatwirtschaftliche Lösung umgesetzt und eine Infrastruktur aufgebaut, die den Firmen des Gewerbegebiets die Chancen leistungsstarker OnlineKommunikation gewährleistet“, betont Johannes Stepperger, Geschäftsführer von LEW Telnet. „Online-Anwendungen und Industrie 4.0 treiben den Bandbreitenbedarf von Unternehmen rasant in die Höhe. Die meisten Betriebe benöti- gen schon heute Bandbreiten von mehreren Hundert Mbit/s. Nur so können sie gewährleisten, dass ihre digitalen Geschäftsprozesse reibungslos laufen.“
„Für unsere Unternehmen ist ein leistungsstarker und stabiler Internetanschluss ein unverzichtbarer Standortfaktor“, bekräftigt Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer. „Mit dem neuen Glasfasernetz können die Firmen im Gewerbegebiet im Norden unserer Stadt nun auf eine zukunftssichere Infrastruktur zugreifen.“Mit der neuen Technik seien die Unternehmen dort für die kommenden zehn bis 15 Jahre konkurrenzfähig, sagt Fischer unserer Zeitung. Was bislang nur politische Willenserklärung gewesen sei, ist nun Realität geworden.
Der Einsatz der Glasfasertechnologie ermöglicht nicht nur um ein Vielfaches höhere Geschwindigkeiten als sie ein Standard-DSL-Anschluss leistet. Sowohl beim Herunterladen von Daten aus dem Internet als auch beim Hochladen großer Dateien stehen gleich hohe Bandbreiten zur Verfügung. Anders als beim Mobilfunk oder der Nachbesserung bestehender Telefonleitungen stehen diese hohen Bandbreiten bei jedem Anschluss stabil zur Verfügung – unabhängig von Übertragungsstrecke oder Leitungslänge und unabhängig davon, wie viele Anwender parallel Internetdaten laden. Für Fischer ist das die eigentlich gute Nachricht. Natürlich freut sich das Stadtoberhaupt auch darüber, dass die LEW Telnet ohne durch staatliche Fördermittel in Anspruch zu nehmen, das Gewerbegebiet im Krumbacher Norden durch den Breitbandanschluss nun deutlich attraktiver gemacht hat. Mit der LEW Telnet, Smart One, Telekom und Kabel Deutschland konkurrieren vier unterschiedliche Netzbetreiber um die Aufträge für den Breitbandausbau im Krumbacher Stadtgebiet.
LEW Telnet setzt in BayerischSchwaben und Teilen Oberbayerns zahlreiche Breitbandprojekte um. Sie werden entweder rein privatwirtschaftlich oder im Rahmen der Breitbandförderprogramme des Freistaats Bayern finanziert. (zg)