Mittelschwaebische Nachrichten
Baugebiet schneller verwirklichen
Neues Recht macht es möglich
Münsterhausen Das Baugebiet am Höhenweg in Münsterhausen soll um 21 neue Bauplätze erweitert werden. In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats wurde nun die Aufstellung des Bebauungsplans „Höhenweg-Erweiterung“beschlossen. Verwirklicht werden kann das Projekt nun vermutlich in der Hälfte der sonst üblichen Zeit.
Planer Günther Thielemann vom Büro Thielemann & Friderich aus Dinkelscherben verkündete vorab die Nachricht, dass aufgrund einer vor Kurzem beschlossenen Gesetzesänderung im Baurecht die Erweiterung eines Baugebiets im vereinfachten Verfahren durchgeführt werden kann. Die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit entfalle. Dadurch verkürze sich die Zeit für das Verfahren um die Hälfte. Zudem müssten keine Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden, was eine Kostenersparnis bedeute.
Wohin soll in dem neuen Baugebiet das Regenwasser geleitet werden, war die Frage, die bereits im Vorfeld umfangreich im Rat diskutiert wurde. Zur Wahl stehen Zisternen auf den einzelnen Grundstücken, ein Regenrückhaltebecken oder die Verbreiterung des Griesbaches, wohin das Regenwasser letztendlich geleitet werden soll. Gegen die neu hinzugekommene Variante, Ausweitung des Griesbachs, habe das Wasserwirtschaftsamt keine Einwände, sagte Thielemann.
Zwar wären die Kosten für einen Kanal zum Griesbach (rund 250 000 Euro) gegenüber Zisternen auf den Baugrundstücken (rund 210 000 Euro) höher, aber der Kanal wäre auch für eine spätere Erweiterung des Baugebiets mit zusätzlichen rund 35 Bauplätzen ausgelegt.
Befürchtungen, dass es bei der Grabenausweitung stehendes Wasser gibt, zerstreute Thielemann. Das Wasser laufe ab, es handle sich überwiegend um einen Trockengraben, sagte er.
Im östlichen Bereich des Baugebiets soll eine fünf Meter breite Ortsrandeingrünung mit Bäumen und Sträuchern angelegt werden. In begrenztem Umfang könnten auch Mehrfamilienhäuser gebaut werden, wobei die Obergrenze bei sechs Wohneinheiten liegen soll, wie Bürgermeister Hartinger betonte. Reihenhäuser sind nicht vorgesehen.
Großzügig zeigt sich die Marktgemeinde bei der Zulassung von verschiedenen Dachformen sowie bei den Dachneigungen mit zwölf bis 45 Grad. Die Bauhöhe soll bei 8,50 Meter liegen.
Die Kosten für das neue Baugebiet liegen laut Planungsbüro nach einer ersten Schätzung bei rund 1,1 Millionen Euro (bei Einleitung des Regenwassers in den Griesbach) und bei rund 890000 Euro (Zisternen auf den einzelnen Grundstücken).
Urnengräber Mit einer knappen Mehrheit von 6:7 Stimmen einigten sich die Markträte darauf, künftig bei Urnengräbern mehr Gestaltungsspielraum zuzulassen. Bisher ist laut Satzung nur eine ebenerdige Grabplatte vorgesehen. Wie die Gestaltung jedoch künftig aussehen soll, darüber gab es unterschiedliche Ansichten. Ob Steine oder Kreuze bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern oder auch Einfassungen genehmigt werden, darüber war man sich im Rat nicht einig. Bürgermeister Hartinger vertagte das Thema. Darüber soll in einer der nächsten Sitzungen erneut diskutiert werden.
Ortsumfahrung Hartinger informierte, dass am 18. Juli in München vor dem Verwaltungsgericht über die Ortsumfahrung verhandelt wird.
Noch ein Thema im Rat: Bei Urnengräbern soll es künftig einen größeren Gestaltungsspielraum geben