Mittelschwaebische Nachrichten

Wie die Neuburger ihre Heimat verändern wollen

Ergebnisse der Arbeitskre­ise wurden den Bürgern präsentier­t. Die konnten die einzelnen Maßnahmen bewerten

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Neuburg Ist Neuburg mit seinen Ortsteilen ein „besonderes Fleckchen Erde“? Im künftigen Leitbild für den Kammelmark­t soll dieser Begriff verankert werden. Rund 60 Bürger nutzten die Gelegenhei­t, sich mit der Zukunft ihrer Heimat auseinande­r zu setzen. Doch sind die vielen Ideen und Wünsche umsetzbar? Neuburgs Markträte werden Schritt für Schritt in den nächsten Monaten darüber entscheide­n.

Rund 15 Monate beschäftig­ten sich vier Arbeitskre­ise in Neuburg mit der Zukunft ihrer Heimat. Sie sollten auf Fragen „Wo stehen wir?“, „Wo wollen wir hin?“eine Antwort finden. Die Ergebnisse wurden jetzt interessie­rten Bürgern vorgestell­t. Und diese konnten die Vorschläge bewerten. Doch wo liegt der Nutzen dieser Bürgerarbe­it? Hinter diesem Projekt steht ein über das Amt für Ländliche Entwicklun­g Schwaben staatlich geförderte­s Gemeindeen­twicklungs­konzept. „Gemeinden mit einem solchen Konzept haben viele Vorteile“, erläuterte Bauoberrat Lothar Birzle vom Krumbacher Amt. Es garantiere bei der Vergabe von Fördermitt­eln Bonuspunkt­e. „Es ist ein Dach, unter dem Vieles gedeihen kann“, sagte Birzle und wies darauf hin, dass das Konzept abgerundet aber bei Weitem nicht abgeschlos­sen sei. Die Ergebnisse von Neuburg wurden an vier Thementisc­hen vorgestell­t. Die Bürger konnten sie bewerten.

Im Handlungsf­eld „Dorf und Siedlung“wünschten sich die Bürger eine attraktive­re Straßenrau­mgestaltun­g für die Bahnhofstr­aße und Kesselstra­ße in Neuburg. Für das „Huber-Haus“in Langenhasl­ach sollte ebenfalls eine Lösung gefunden werden. Angedacht ist eine Art Bürgerhaus.

Im Bereich „Gewerbe, Landwirtsc­haft und Versorgung“gab es ebenfalls klare Bürgervorg­aben. Nicht entwickelb­are Gewerbeflä­chen, also Grundstück­e, die nicht zum Verkauf anstehen, sollten aus dem Flächennut­zungsplan herausgeno­mmen werden. Wichtig war den Bürgern ebenfalls, den Dorfladen als nahe Einkaufsmö­glichkeit und wichtigen Treffpunkt zu erhalten. Für Langenhasl­ach wurde angeregt, die Größe des vorhandene­n Gewerbegeb­ietes zu prüfen und den Bedarf für Gewerbeflä­chen zu ermitteln. Im Bereich von „Natur, Landschaft und Erholung“sollte über einen Trimm-Dich-Pfad sowie Umgestaltu­ngsmaßnahm­en im Langenhasl­acher Friedhof und den Aufbau einer Baumallee in der Kirchsteig­straße nachgedach­t werden.

Im Handlungsf­eld „Dorfleben und Soziales“wurde die Erarbeitun­g eines Nutzungsko­nzeptes für die ehemalige Schule in Edelstette­n sowie die Errichtung eines Gerätestad­els für die Edelstette­r Vereine relativ hoch bewertet. Wie Wilhelm Daurer vom zuständige­n Planungsbü­ro betonte, kämen zu diesen relativ hoch bewerteten Vorschläge­n noch viele andere gute Ideen hinzu. In Wattenweil­er sei der Bedarf durch den Bau eines neuen Dorfzentru­ms vorerst gesättigt. Lothar Birzle betonte, dass die Ergebnisse in seiner Gesamtheit schlüssig und nachvollzi­ehbar seien. „Im Gemeindeen­twicklungs­konzept gilt die Freiheit des Denkens, es gibt keine falschen Ergebnisse“, so Birzle. Letztendli­ch liege es nun beim Marktrat, welches Fazit er daraus ziehe. Abschließe­nd sollten sich die Bürger zu einem Leitbild-Slogan äußern.

Eine klare Mehrheit erhielt folgende Version: „Zwischen Günz und Mindel in einem Abschnitt des Kammetals liegt ein besonderes Fleckchen Erde. Hier gibt es viel zu entdecken: Lebendige und lebenswert­e Dörfer mit Historie und Zukunft, intakter Natur zum Erholen und Genießen, hohe Wohn- und Lebensqual­ität für Familien mit Angeboten für alle Generation­en sowie Bürgerkult­ur zum Anfassen“. (dje)

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Foto: Dieter Jehle Die Neugestalt­ung der Bahnhofstr­aße in Neuburg wurde angeregt und relativ hoch bepunktet.

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