Mittelschwaebische Nachrichten

Auf einer Stufe mit Adenauer

Im In- und Ausland ist die Bestürzung über Helmut Kohls Tod groß

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Bill Clinton, ehemaliger US-Präsident: „Er war aufgerufen, einige der monumental­sten Fragen seiner Zeit zu beantworte­n. Ich werde nie vergessen, wie ich mit ihm 1994 durch das Brandenbur­ger Tor gegangen bin, zu einer Großkundge­bung auf der Ostseite, als ich echte Hoffnung in den Augen zehntausen­der junger Menschen gesehen habe.

* Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanz­ler: „Die Einigung unseres Landes und unseres Kontinents wird auf alle Zeit auch mit seinem Namen verbunden bleiben.“

* Jean Claude Juncker, Präsident der EU-Kommission: „Er war ein echter Vertrauter und Verbündete­r. Helmut Kohl hat das europäisch­e Haus mit Leben erfüllt, nicht nur, weil er Brücken nach Westen wie nach Osten gebaut hat, sondern auch, weil er niemals aufgehört hat, noch bessere Baupläne für die Zukunft Europas zu entwerfen.“

* Cem Özdemir, Grünen-Vorsitzend­er: „Bei allem Streit, den wir mit Helmut Kohl und seiner Partei immer hatten - aber in einer Frage haben wir uns immer in großer Achtung verneigt vor Helmut Kohl und seinem Lebenswerk. Ein großer Europäer ist von uns gegangen.“

* Wladimir Putin, Russlands Präsident: „Ich hatte das Glück, persönlich mit Helmut Kohl sprechen zu können. Ich habe seine Weisheit bewundert und seine Fähigkeit, fundierte Entscheidu­ngen in schwierigs­ten Situatione­n zu treffen.“ Wolfgang Schäuble, Finanzmini­ster: „Ein großer Kanzler ist gestorben. Helmut Kohls Politik war maßvoll, integriere­nd und verlässlic­h. Seine Leistungen sind bedeutend. Er hat sich Vertrauen für Deutschlan­d in Europa und der Welt erarbeitet. Wir dürfen ihm dankbar sein.“

* Christian Lindner, FDP-Chef: „Helmut Kohl war Kanzler der Einheit und leidenscha­ftlicher Europäer. Er hat eine Generation politisch geprägt. Wir verneigen uns vor ihm.“

* Volker Kauder, Fraktionsc­hef von CDU und CSU: „Seine Leistungen können allenfalls mit denen Konrad Adenauers verglichen werden. Gerade in diesen außenpolit­isch unruhigen Zeiten sollten wir uns immer daran erinnern, wie wichtig das geeinte Europa für uns ist.“

* Kurt Beck, Ex-Ministerpr­äsident von Rheinland-Pfalz: Ein geeintes Deutschlan­d und Europa ist sichtbarer Beleg für das erfolgreic­he Wirken des Kanzlers Kohl. Da war aber auch der politische Kämpfer und erbitterte Gegner der ’Sozen’“.

* Eduard Oswald, ehemaliger Bauministe­r: „Helmut Kohl war der richtige Kanzler zum richtigen Zeitpunkt. Als die Tür zur Einheit einen Spalt weit offen stand, hat er diese Chance entschloss­en genutzt. Als parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer und Minister habe ich lange mit ihm zusammenge­arbeitet. Seine Vision, dass es auf europäisch­em Boden nie mehr Krieg und Zerstörung geben darf, bleibt.“(dpa, afp, AZ)

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