Mittelschwaebische Nachrichten
Wie kommt der FCA Fan an sein Geld?
Nach der Insolvenz der Betreiberfirma des Bezahlkartensystems arbeiten die Stadtwerke an einer Lösung. Im Mittelpunkt stehen die kommende Saison und die Guthaben der Fans
drei Heimspielen warten. Ob auch Zahlungen an die Lechwerke Augsburg ausstehen, dazu wollten sich diese nicht äußern.
Ein Blick in die Bilanzen der Payment Solutions GmbH hätte allerdings bereits bei Vertragsabschluss im Jahr 2009 Zweifel an der wirtschaftlichen Stabilität aufkommen lassen. Die GmbH schob zu diesem Zeitpunkt – bei keinem einzigen Cent Eigenkapital – einen Schuldenberg von vier Millionen Euro vor sich her. Die Muttergesellschaft, die Payment Solutions AG, hatte bereits 2007 eine Patronatserklärung für die GmbH abgegeben. Das bedeutet, dass sie für Verpflichtungen der überschuldeten GmbH einsteht. 2012 wurden Geräte und Ausstattung des Bezahlsystems in Augsburg zwischenzeitlich als Sicherungsübereignung übertragen – eine Art Hypothek.
Rentabel arbeitete Payment Solutions in all den Jahren nie. Meist betrug der Verlust am Jahresende über eine Million Euro. In der bisher letzten veröffentlichen Bilanz von 2015 ist der Schuldenberg der GmbH auf etwas über zehn Millionen Euro angewachsen. Im Dezember 2013 wurde die AG mitsamt Werten und Verpflichtungen an die Sandpiper Assets mit Sitz in den karibischen Virgin Islands verkauft – für einen Schweizer Franken. Die Sandpiper Digital Payments AG hat ebenfalls seit 2014 keinen Gewinn erzielt und machte zwischen drei und sechs Millionen Euro Verlust – pro Jahr.
Sollte Payment Solutions gerettet werden, läuft es in Augsburgs Arena auf eine weitere Nutzung des Systems hinaus. Verträge zwischen den SWA und dem Hamburger Unternehmen hätten Gültigkeit, Fans könnten ihre Guthaben in der Arena einsetzen. Komplizierter gestaltet sich die Lage, sollte es nicht mit Payment Solutions weitergehen. Einerseits würde das Guthaben der Fans wohl verloren gehen, weil andere Gläubiger zuerst bedient würden. Rechtlich sind weder SWA, erst recht nicht FCA und LEW, verpflichtet, den Karteninhabern ihr Guthaben auszubezahlen. Allerdings befinden sich deren Logos auf den Plastikkarten, der Imageschaden wäre enorm. Nach der Insolvenz hatten die Stadtwerke erklärt, man werde den Schaden für die Fans „so gering wie möglich“halten.
Von den betroffenen Vereinen hat bisher lediglich Hertha BSC zugesichert, für finanzielle Schäden aufzukommen. „Wir versprechen Geld oder Wurst, die Fans werden nicht allein gelassen“, erklärte Anfang Mai Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller.
Zudem müsste der FCA in seinem Stadion ein alternatives Bezahlsystem anbieten. Möglich wäre wie im letzten Heimspiel der vergangenen Saison die Bezahlung mit Bargeld. Bestätigen wollen es die LEW nicht, aber sie haben nach Informationen unserer Zeitung zum Saisonheimfinale gegen Dortmund den höchsten Umsatz der Saison erreicht. Der frühere Motorsport-Chef von Mercedes-Benz, Norbert Haug, traut DTM-Spitzenreiter Lucas Auer auf lange Sicht den Sprung in die Formel 1 zu. Der 22 Jahre alte Neffe von DTM-Boss Gerhard Berger sei ein „talentierter und hochbegabter junger Rennfahrer mit enormem Biss“, sagte Haug im Interview mit Focus online. Nach zwei Events, vier Rennen und einer vierwöchigen Pause finden die Saisonläufe fünf und sechs des Deutschen Tourenwagen Masters am Wochenende erstmals 2017 außerhalb Deutschlands auf dem Hungaroring in Budapest statt. (dpa)