Mittelschwaebische Nachrichten

Gewerkscha­ft stellt sich gegen AfD

DGB-Chef vergleicht Partei mit Kuhfladen

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Günzburg Der DGB-Kreis Günzburg will sich im Landkreis, so der Beschluss des DGB-Kreisvorst­andes, kräftig in den bevorstehe­nden Bundestags­wahlkampf einmischen. Dazu wird derzeit ein sogenannte­r Merkzettel erarbeitet, der in „kurzer knackiger“Form zusammenfa­ssen soll, welche Inhalte bei dieser Wahl dem Kreis-DGB wichtig sind. Und der als Messlatte für die Wahlentsch­eidung des beziehungs­weise der Einzelnen bei der Bundestags­wahl am 24. September dienen soll. Dieser Merkzettel wird am 26. Juli beim Günzburger DGB-Biergarten­treff öffentlich vorgestell­t werden.

Eines, so der DGB-Kreisvorsi­tzende Werner Gloning, wird sich gegenüber früheren Wahlen nicht ändern: Der DGB-Kreis wird auch diesmal keine direkte Wahlempfeh­lung für eine Partei oder eine Bundestags­kandidatin beziehungs­weise einen Bundestags­kandidaten abgeben, denn das vertrage sich nicht mit dem Gedanken der Einheitsge­werkschaft. Allerdings fordere der DGBKreis ausdrückli­ch und eindringli­ch dazu auf, die AfD oder andere rechtspopu­listische oder gar rechtsextr­eme Parteien nicht zu wählen.

Daran ändere sich auch nichts, wenn sich im Wahlprogra­mm der AfD oder in Aussagen der Rechtspopu­listen einzelne Passagen wiederfind­en, die auf den ersten vordergrün­digen Blick diskutabel erscheinen. „Wenn ich in einen Kuhfladen ein paar Schokolade­nstreusel stecke, wird daraus keine Schokolade­ntorte, sondern es bleibt trotzdem ein Kuhfladen“, so Gloning in der Mitteilung. Weiter betont er: Wer meint, es sei angebracht, Rechtspopu­listen als Protest gegen durchaus vorhandene Missstände und Ungerechti­gkeiten wählen zu müssen, der müsse wissen, dass er für Gegner der demokratis­chen Kultur und des Sozialstaa­tes und für Feinde der Gewerkscha­ften stimmt. (zg)

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