Mittelschwaebische Nachrichten
Wo Liebe gesät wird, wächst Freude empor
Heute Morgen hatte ich ein schönes Erlebnis bei uns im diako, auf dem Platz vor dem Mutterhaus. Von Weitem winkten mir zwei Mitarbeitende zu. „Guten Morgen, wie geht es Ihnen? So ein schöner Tag!“Dann fuhr eine Frau langsam auf das Gelände. Sie brachte einen älteren Menschen in die Stadtklinik und fragte unsicher, wo sie parken dürfe. Ein freundliches „Grüß Gott“klang aus der Informationszentrale. „Sie können zum Aus- und Einsteigen gerne hier auf der Seite anhalten. Wenn Sie länger bleiben wollen, fahren Sie bitte in die Tiefgarage.“Sommer, Sonne, leiser Wind und ein freundlicher Gruß. Das tut gut. Dem anderen fröhlich begegnen, ihm ein Lächeln, ein gutes Wort schenken. Das lässt Freude aufkommen. Menschen begegnen sich offen. Sie nehmen sich Zeit zum Reden. Ein kurzes Gespräch, Austausch über Alltägliches. Auch Schwieriges kann besprochen werden, wenn gegenseitiges Vertrauen herrscht. Begegnung auf Augenhöhe möchte ich es nennen, fernab von beruflicher Stellung und gesellschaftlichem Rang. Menschen begegnen sich wertschätzend, lassen die Meinung des anderen gelten, hören zu, erzählen von sich.
Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief: „Nehmt einander an und lasst einander gelten, wie auch Christus euch angenommen hat zum Lob Gottes.“Wo Menschen sich offen, zugewandt und mit Nächstenliebe begegnen, lösen sich Unsicherheiten und Vorurteile gegenüber Ungewohntem und Fremdem. Es wächst das Verständnis für den anderen. So kann Leben gelingen. So macht das Miteinander Freude. Ich wünsche mir sehr, dass viele Begegnungen einen neuen Geist des Miteinanders in unserer Gesellschaft wachsen lassen, Achtsamkeit gegenüber dem Mitmenschen. Spüren, wie es ihm geht. Das überwindet Ängste. Das schafft eine gute Beziehung, die trägt, und es weckt neue Hoffnung. Ich nenne dieses Miteinander die innere Qualität einer Gesellschaft. Sie lässt Leben gelingen. Shakespeare drückt es so aus: „Wo Liebe gesät wird, da wächst Freude empor.“