Mittelschwaebische Nachrichten
Was ein Hai mit einem Flugzeug zu tun hat
Im Naturpark-Haus gibt es anhand von Experimenten viel über Bionik zu lernen
Oberschönenfeld Die Natur ist der beste Erfinder weltweit. „Bionik“zeigt, dass der Mensch versucht, als Verbindung von Biologie und Technik, diese zu imitieren. Doch weder Leonardo da Vinci noch andere große Techniker kommen an die Vollkommenheit der Natur heran. Von der Natur können wir viel lernen: von den Glühwürmchen das Energiesparen, vom Hai das reibungslose Gleiten oder von den Vögeln den unfallfreien Flugverkehr. Manches konnten Wissenschaftler schon in unserer Technik umsetzen, aber es gibt noch viel zu entdecken. Im Naturpark-Haus am Volkskundemuseum Oberschönenfeld ist nun die Sonderausstellung „Ideenlabor-Natur Bionik“zu sehen, die in Zusammenarbeit mit der Umweltzentrale Hanau und der Technischen Universität Darmstadt entstanden ist.
Als Gründervater der Bionik gilt Leonardo da Vinci. Er beobachtete die Kunst des Fliegens bei Insekten und Vögeln und entwickelte daraus seine ersten Flugapparate. Auch die Idee für die Erfindung des Klettverschlusses des Schweizers Georges de Mestral hat ihren Ursprung in der Natur. Er legte die Früchte unter sein Mikroskop und entdeckte dabei, dass die scheinbar gerade endenden Borsten der Klette an ihrem Ende ein winziges Häkchen tragen. Mestral sah darin eine Möglichkeit, auf einfache Weise zwei Materialien reversibel zu verbinden.
Ute Busch zeigte in ihrem Vortrag, wie stark der Klettverschluss Materialien zusammenhält. Allein ein 100 Quadratzentimeter kleiner Klettverschluss hält einem Gewicht von 18 Kilo stand. Für kleine und große Entdecker gibt es in der Schau Stände zum Experimentieren. Einer zeigt die Funktion von Luftströmen auf. Hier können die Besucher einen Pingpong-Ball mithilfe eines aus einer Maschine kommenden Windhauchs zum Schweben bringen.
Auch ein Schwimmanzug, der es einem ermöglicht, auf 100 Meter bis zu 1,5 Sekunden schneller zu sein, ist an die Haut eines Hais angelehnt. Die Schuppen sind so aufgebaut, dass sie den Strömungswiderstand deutlich verringern.
Die Ausstellung ist über zwölf Jahre entwickelt worden und war bisher im mittel- und süddeutschen Raum zu sehen.
Geöffnet Die Ausstellung läuft bis zum 10. September, die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr.