Mittelschwaebische Nachrichten
Millionenschaden durch Großbrand
In Anhofen hat ein Feuer landwirtschaftliche Hallen vernichtet. Für kurze Zeit konnte bei einer Biogasanlage auch eine Explosionsgefahr nicht ausgeschlossen werden
Anhofen Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind am Dienstag bei einem Großbrand im Bibertaler Ortsteil Anhofen im Einsatz gewesen. Gegen 12.45 Uhr ist ein landwirtschaftliches Anwesen in Brand geraten. Trotz des Großaufgebots gelang es nach Angaben der Polizei nicht, das Feuer im Bereich von drei Hallen einzudämmen. Ein Übergreifen auf das benachbarte Wohngebäude und auch die unmittelbar angrenzende Biogasanlage konnte zwar verhindert werden, dennoch wurden die Hallen komplett zerstört.
Die Feuerwehr konnte die Bewohner in Sicherheit bringen. Eine 47-jährige Frau erlitt leichte Verbrennungen und musste ärztlich behandelt werden. Nach ersten Schätzungen dürfte ein Gesamtschaden von mindestens fünf Millionen Euro entstanden sein. In den Hallen waren landwirtschaftliche Maschinen und Stroh gelagert, ferner befand sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Gebäude.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung und einer möglichen Explosionsgefahr der angrenzenden Biogasanlage wurden Anwohner in Anhofen und den angrenzenden Gemeinden Rieden, Oxenbronn und Autenried mit Durchsagen der Polizei und Warnmeldungen im Radio aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Auch sollten sie den Brandort weiträumig umfahren. Die Warnmeldung wurde um 14.45 Uhr aufgehoben. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden. Unter anderem waren knapp 140 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren, 30 des Rettungsdienstes, 25 der Polizei, zwei Mitglieder des Kriseninterventionsdienstes, ein Polizeihubschrauber, das Technische Hilfswerk und die Lechwerke im Einsatz. Die Kriminalpolizei Neu-Ulm hat die Ermittlungen aufgenommen, noch ist die Brandursache unbekannt.
Wie Günzburgs Polizeichef Stefan Müller sagte, mussten die Beamten zahlreiche Platzverweise erteilen, da Schaulustige direkt an den Zufahrtsstraßen parkten und im Einsatzgebiet standen. Direkt behindert worden seien die Kräfte aber nicht. Ein Problem stellte auch die Hitze für die Feuerwehr und anderen Helfer dar, die Versorgung mit Getränken und Essen habe aber gut funktioniert, betont Kreisbrandrat Robert Spiller. Landwirte halfen dabei, Wasser zu bringen, außerdem wurden Leitungen von einem Hydranten und einer Zisterne gelegt. Anfangs waren Feuerwehrfahrzeuge im Pendelverkehr unterwegs, um Wasser zu bringen. Die Löscharbeiten werden wohl bis heute andauern, eine Brandwache wird weiter nötig sein. (mit zg)