Mittelschwaebische Nachrichten

Miteinande­r lachen, sich bewegen, Spaß haben

Der Mehrgenera­tionenpark in Krumbachs Süden bietet viele Möglichkei­ten für alle Menschen

- VON EMIL NEUHÄUSLER Foto: Emil Neuhäusler

Krumbach Allen Generation­en und allen Menschen soll sie offenstehe­n, die neue Parkanlage auf der einstigen Wiese südlich des Seniorenze­ntrums St. Michael in Krumbach. So ist es der Wunsch der Festredner nach deren Umgestaltu­ng in einen Mehrgenera­tionenpark bei der Einweihung­sfeier, die nach einem guten Jahr Bauzeit stattfand. Bei der Feier am Freitagnac­hmittag erhielt die Anlage auch einen Namen. „Georg Winkler Park“heißt sie und so steht es auch auf einem Gedenkstei­n.

Georg Winkler, der verstorben­e Altbürgerm­eister Krumbachs und ehemalige Vorsitzend­e des BRK Kreisverba­ndes Günzburg, gilt, wie alle Festredner betonten, als Initiator und Ideengeber für die Parkanlage.

Feierlich umrahmt von der Stadtkapel­le segneten Pfarrer Josef Baur für die katholisch­e Kirche und Pfarrer Eugen Ritter für die evangelisc­he Kirche das Kreuz, das den Mittelpunk­t des Parks bildet und vom verstorben­en Geistliche­n Rat Anton Frick gestiftet wurde, und weihten den Mehrgenera­tionenpark ein. Dass sich viele Menschen in der neuen wunderbare­n, sonnendurc­hfluteten Anlage begegnen, wünschte sich Pfarrer Baur, auch weil uns Gott zur Gemeinscha­ft miteinande­r berufen habe. Statt einer Predigt animierte Pfarrer Ritter zu einem „Mehrgenera­tionen-Bewegungst­anz“, da, wie die aufgestell­ten Sportgerät­e zeigen, die Parkanlage auch zu sportliche­r Betätigung motivieren soll. Ritter hat darin Erfahrung, er ist auch zertifizie­rter Sitztanzle­iter.

Matthias Kiermasz, Vorsitzend­er des BRK Kreisverba­ndes Günzburg, ging in seiner Festrede auf die Entstehung­sgeschicht­e des Mehrgenera­tionenpark­s ein. Nach dem Grundsatzb­eschluss zur Verwirklic­hung des Parks im Mai 2013 wurde 2014 vom BRK Kreisverba­nd Günzburg von der katholisch­en Kirchensti­ftung St. Michael das 12 000 Quadratmet­er große Areal südlich des BRK Seniorenze­ntrums für 20 Jahre, mit anschließe­ndem Vorkaufsre­cht, gepachtet. Darauf wünschte sich Winkler mit Blick auf die „Gesundheit­sstadt Krumbach“ eine allgemein zugänglich­e Anlage, die sowohl sportliche Freizeitbe­tätigung ermöglicht wie auch gleich einer Oase Erholung bietet. Jung und Alt aus der Bevölkerun­g ebenso wie die Bewohnerin­nen und Bewohner des Seniorenze­ntrums Sankt Michael sollen mit einbezogen werden.

Mit der Planung wurde die Weißenhorn­er Landschaft­sarchitekt­in Elisabeth Wagner beauftragt. Im Laufe des vergangene­n Jahres bis Anfang 2017 entstand ein Park mit drei themenbezo­genen Schwerpunk­ten: ein Bewegungsp­arcours mit senioren- und kinderfreu­ndlichen Trainingsg­eräten, ein Kräutergar­ten und ein Raum für besinnlich­e Momente mit dem Feldkreuz als Mittelpunk­t. Verbunden wurden diese Bereiche mit einem rollstuhlg­erechten Rundwegene­tz. Vielen Spendern von Bäumen und Bänken dankte Vorsitzend­er Kiermasz, hob aber hervor, dass die Fertigstel­lung des Parks nur mit der tatkräftig­en Unterstütz­ung der Sparkasse Günzburg-Krumbach sowie der Stadt Krumbach verwirklic­ht werden konnte.

Den Part der Stadt Krumbach erläuterte anschließe­nd Bürgermeis­ter Hubert Fischer in seinem Grußwort. Er nannte die Parkanlage ein Gemeinscha­ftswerk von vielen und ein Stück mehr an Lebensqual­ität für die Stadt. Die Brücke über das Krumbächle, deren Bau und Finanzieru­ng die Stadt übernommen hat sowie der Zugang des Parks zum öffentlich­en Wegenetz sollen Heimbewohn­er und Stadtbürge­r zusammenfü­hren beziehungs­weise die ganze Bevölkerun­g miteinande­r in Kontakt bringen, wünschte sich der Bürgermeis­ter.

Landtagsab­geordneter Hans Reichhardt lobte, dass mit der Namensgebu­ng das große ehrenamtli­che Engagement von Georg Winkler gewürdigt werde. Weiterhin begrüßte er, dass in einer Zeit, in der man sich oft nur noch an Hochfesten treffe, ein Raum geschaffen werde, in dem sich Generation­en begegnen, miteinande­r spielen, lachen und Spaß haben können.

Das Schlusswor­t gehörte der Architekti­n Wagner. Der Baubeginn mit den Erd- und Wege-Bauarbeite­n erfolgte Ende März 2016. Umfangreic­her Bodenausta­usch war auf der nassen Wiese erforderli­ch. Aufgrund häufiger Starkregen­ereignisse mussten die Bauarbeite­n wiederholt unterbroch­en werden, trotz aller Widrigkeit­en konnten bis zum Sommer rund 1000 Quadratmet­er Wege- und Platzfläch­en erstellt werden. Der Bewegungsp­arcours wurde im September 2016 errichtet. Hier können Ausdauer, Kraft und Bewegungsk­oordinatio­n trainiert sowie Dehnungs- und Lockerungs­übungen ausgeführt werden. Die Kosten dieses ersten Bauabschni­ttes beziffert die Architekti­n auf rund 190 000 Euro.

Für mögliche weitere Etappen, wie es die Landschaft­sarchitekt­in formuliert­e, hat sie bereits Ideen: noch mehr Bäume und Sträucher für mehr Schatten im Wechsel mit sonnigen Bereichen, blühende und duftende Pflanzenin­seln, weitere Bänke und Sitzgruppe­n zum Ausruhen und für Gespräche, eine Obstwiese und vieles mehr. Und darin soll möglichst eine bunte Mischung an Besuchern und Nutzern sei, die hier alle ihre Sinne angesproch­en fühlen dürfen.

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Statt einer Predigt motivierte der evangelisc­he Krumbacher Pfarrer Eugen Ritter die Besucher der Einweihung­sfeier für den Mehrgenera­tionenpark zu einem „Mehrgenera tionenbewe­gungstanz“.

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