Mittelschwaebische Nachrichten

So oder so wird der Sommer

Jetzt werden hoch über uns die Wetterweic­hen gestellt

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Augsburg Diese Bauernrege­ln werden am 27. Juni immer gerne herangezog­en: „Wie das Wetter sich am Siebenschl­äfer verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt“, hieß es bereits vor Jahrhunder­ten. Und: „Siebenschl­äfer Regen – sieben Wochen Regen. Scheint am Siebenschl­äfer Sonne, gibt es sieben Wochen Sonne.“

Heute ist wieder Siebenschl­äfer. Entscheide­t sich also heute, ob wir im Herbst auf einen schönen Sommer zurückblic­ken können oder auf einen eher durchwachs­enen? Gemach, gemach. Es kommt nicht auf das Wetter eines einzigen Tages an, sondern auf die Wetterlage zwischen Ende Juni und Anfang Juli, einer Zeitspanne von zehn bis 14 Tagen. Das dürfte sich mittlerwei­le auch herumgespr­ochen haben. Meteorolog­isch lässt sich das so erklären: Hintergrun­d für die Bauernrege­ln ist der Höhenwind „Jetstream“, der in etwa zehn Kilometern Höhe über dem Atlantik und Europa von Westen weht. Liegt er Ende Juni weit im Norden, werden die nachfolgen­den Tiefdruckg­ebiete nach Nordeuropa abgelenkt. Deutschlan­d kommt dann in den Genuss eines Azorenhoch­s mit seinem warmen Sommerwett­er. Strömt er weiter südlich, wird das Wetter von einem Islandtief bestimmt, und es bleibt eher verregnet und kühl.

So weit, so gut. Schauen wir mal auf die Wettervorh­ersage für den heutigen Siebenschl­äfertag. Es wird warm, sehr warm sogar. Aber von Südwesten her könnten sich im Laufe des Tages Schauer und Gewitter ausbreiten. Und das ist nur der Anfang. Ab Donnerstag verharren die Temperatur­en in unserer Region einige Tage lang unter 20 Grad. Und es dürfte auch viel regnen. Da kann man nur hoffen, dass der Jetstream noch die Kurve Richtung Norden kriegt. Er hat ja noch ein paar Tage Zeit. (AZ, epd)

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Foto: B. Weizenegge­r

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