Mittelschwaebische Nachrichten
Sommeransichten
Vorab zur Klärung: Ich bin keine Männer-Feindin und keine Anhängerin von Frauengruppen, die pausenlos um die Emanzipation auch in Kleiderfragen kämpfen. Diese Zeiten sind ja auch schon lang vorbei. Es geht mir eher um Bilder, die sich in dieser Jahreszeit in allen Städten, nicht nur in Mindelheim zeigen. Laut Ansage der Modebranche soll dieser Sommer ja bunt und fröhlich daherkommen, und es gibt zumindest in den oberen Regionen von Männerkörpern manchmal recht farbige und hübsche Hemden zu bestaunen. Aber was schlappt und flip-flopt denn durch die Maximilianstraße? Vielgeliebt scheint die Kombination ausgeleiertes T-Shirt in GrauBlau oder schlammfarben mit wildem Aufdruck, der den Träger als Bezwinger des Grand Canyon oder der Pazifikwellen ausweist. Eine Art Boxershorts oder Kniehose mit Gummizug, gerne zweifarbig, lässt die meist bleichen Beine sehen, die auch noch in weiße Socken münden. Natürlich weiß ich, dass wir alle keine Models sind und dass Bräunungsaktivitäten nicht immer von Erfolg gekrönt sind. Aber wenn wir im Zuge der Selbstoptimierung schon viel Zeit auf durchtrainierte Körper verwenden, ins Fitnessstudio gehen und auf ausgewogene Ernährung achten, warum zeigt das sommerliche Outfit gerade bei den Herren der Schöpfung, dass ihnen Kleidung offensichtlich wurscht ist? (Den Damen oft auch!).
Bitte argumentiert jetzt nicht mit den inneren Werten, auf die es ankommt. Die verkaufen sich noch besser in einem ansprechenden Outfit, gerade im Sommer!