Mittelschwaebische Nachrichten

Spengler feiert Ende einer langen Durststrec­ke

Der BMW-Pilot siegt am Samstag in Nürnberg. Der Sonntag lässt den Triumph in den Hintergrun­d treten

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sind vor Kollisione­n am Norisring offensicht­lich nicht gefeit. Der einzige Stadtkurs der DTM, der mit nur 2,3 Kilometern auch die kürzeste Strecke überhaupt ist, birgt für die Fahrer einige Risiken. Bruno Spengler sagte: „Obwohl er nur vier Kurven hat, ist der Norisring sehr anspruchsv­oll. Du musst immer am Limit fahren, immer an der Mauer.“Abstände auf ihre Verfolger können die Fahrer kaum herausfahr­en, das Feld am Norisring ist sehr dicht, was die Rennen dort sehr intensiv macht. Überholman­över bleiben nur selten ohne Schaden. So wie bei dem Rennen am Sonntag.

Einer, der sich von dem Durcheinan­der auf der Strecke nicht bremsen ließ, war BMW-Pilot Maxime Martin. Der Belgier hatte am Samstag bereits den BMW-Doppelsieg komplettie­rt und hinter Bruno Spengler den zweiten Platz erreicht. Das Rennen am Sonntag gewann er nach dem Safety-Car-Start am Ende ungefährde­t vor den Mercedes-Piloten Lucas Auer und Edoardo Mortara, die sich bis zur letzten Runde einen harten Kampf um das Sieger- podest geliefert hatten und fast zeitgleich zu dritt mit Abt-Audi-Fahrer Matthias Ekström die Ziellinie überquerte­n. Der Schwede übernimmt mit seinem dritten Platz vom Samstag und dem vierten Platz vom Sonntag die Führung in der Gesamtwert­ung vor Lucas Auer (Mercedes) und Maxime Martin (BMW).

Ob BMW mit den ersten beiden Saisonsieg­en der Saison die Wende schafft, darauf will sich der BMWMotorsp­ortchef Jens Marquardt nicht festlegen: „Der Norisring ist ein zu spezieller Kurs, um Rückschlüs­se für die kommenden Rennen zu ziehen. Unsere Piloten haben hier einfach keine Fehler gemacht, das wurde belohnt.“

Nicht nur für Fahrer und Teams, auch für Rennsportf­ans sind die DTM-Rennen am Norisring etwas Besonderes. Audi und BMW präsentier­en ihren Fans das Rennsportw­ochenende als Heimrennen. Mehr als 100000 Motorsport­fans waren am Wochenende vor Ort, etliche Zuschauer ließen sich selbst von heftigem Regen nicht abhalten, auf den Tribünen an der Rennstreck­e Platz zu nehmen. Auf dem historisch­en Gelände des Zeppelinfe­lds, dessen Monumental­bauten teils als Tribünen dienen, kommen Fans den Fahrern so nah wie sonst nirgendwo in der DTM.

Die Sportler durchquere­n vor und nach jedem Training, Qualifying oder Rennen einen öffentlich­en Bereich zwischen ihren Trucks und der Box. Läuft es gut, sind sie häufig für ein Autogramm oder Foto zu haben. So wird auch Bruno Spengler einige Autogrammk­arten nach dem Triumph im Samstags-Rennen unterzeich­net haben. Die Hymne bei der Siegerehru­ng war gerade verklungen, da holte er noch einmal tief Luft, nahm den Pokal entgegen und machte einen weiten Satz nach vorne. Ein Sprung der Freude, ein Sprung der Erleichter­ung. Und ein Kuss für den Pokal.

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Foto: dpa Gary Paffett krachte mit seinem Mercedes zuerst in die Streckenbe­grenzung und da nach in den Audi von Mike Rockenfell­er.

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