Mittelschwaebische Nachrichten
Eklat vor laufender Kamera
Wie eine Altgrüne Wolfgang Bosbach in die Flucht trieb
Augsburg Sandra Maischberger versucht noch, ihn aufzuhalten, packt Wolfgang Bosbach am Unterarm. Aber der Politiker mit dem Talkshow-Abo hat die Schnauze voll und ergreift vor laufenden Kameras die Flucht. Es ist der Moment, in dem der Moderatorin ihre Sendung zu den Krawallen beim G20-Gipfel endgültig entgleitet. Angesichts des permanenten Durcheinandergeplappers musste man als Fernsehzuschauer schon vorher höchste Disziplin aufbringen, um nicht umzuschalten. Mittendrin im Dauergemaule: Jutta Ditfurth. Die Altgrüne scheint argumentativ irgendwo in den frühen 80ern hängengeblieben zu sein. Mit inhaltlich eher überschaubaren Einwürfen wie „Auf Vermummung steht nicht die Todesstrafe“, provoziert sie nicht nur Bosbach, sondern auch den Hauptkommissar Joachim Lenders. Als Ditfurth ihm empfiehlt, er solle „am Stammtisch weiterpöbeln“, knurrt der Polizist nur: „Dummes Gesabbel.“Bosbach kann sich angesichts dieses Niveau-Limbos kaum beherrschen, droht mehrfach an, das Studio zu verlassen. Und dann tut er es. „Frau Ditfurth ist persönlich, von ihrem Verhalten und von ihrer – in Anführungszeichen – Argumentation unerträglich“, sagt er. Und ist weg. Maischberger versucht, die Situation mit einem skurrilen Manöver zu retten. Im Affekt verweist sie auch Ditfurth, die dem CDU-Politiker noch „kleine Mimose“hinterherruft, des Raumes. Dummerweise denkt die Provokateurin gar nicht daran zu gehen – und wird auch nicht weiter behelligt. Am Ende bleiben genervte Zuschauer und eine konsternierte Moderatorin.