Mittelschwaebische Nachrichten
Reisewarnung für Schwangere?
Die Elterninitiative Mother Hood sieht auch in Bayern die Versorgung werdender Mütter gefährdet. Wie es im Augsburger Josefinum aussieht und was die Hebammen sagen
Augsburg Bayern leuchtet knallrot auf der Karte. Damit ist es für Schwangere ein riskantes Gebiet – zumindest nach Einschätzung der Elterninitiative Mother Hood. Sie hat nun eine „Reisewarnung“für bestimmte Regionen Deutschlands ausgegeben. Mother Hood sieht dort die Versorgung werdender Mütter nicht immer gewährleistet.
Eine Reisewarnung für Bayern würde Susanne Weyherter nicht unterzeichnen. Dennoch sieht die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Hebammenverbandes einen gefährlichen Engpass im Freistaat. „Die Lage ist ernst in Bayern“, sagt Weyherter. Und sie spitze sich kontinuierlich zu. „Denn die Geburtenzahlen steigen ja massiv an. Gleichzeitig schließen immer mehr Geburtsstationen.“Seit langem warnen die bayerischen Hebammen vor den Engpässen und fordern die Politik auf, die Situation zu verbessern. „Doch einen Plan B zu den geschlossenen Geburtsstationen gibt es nicht.“Außerdem steigen immer mehr Hebammen aus der Geburtshilfe aus. Die Gründe lägen auf der Hand: Es seien die enorme Arbeitsbelastung, die schlechten Arbeitsbedingungen und bei den Angestellten die schlechte Vergütung sowie die enorme Verantwortung. „Wir empfehlen allen werdenden Müttern, sich mehr als eine Klinik anzusehen und sich mindestens in einer Klinik anzumelden“, sagt Weyherter. Außerdem rät sie Frauen, die Wehen bekommen, bevor sie zur Klinik fahren, dort anzurufen, ob sie aufgenommen werden können.
Aus Sicht der Elterninitiative Mother Hood hilft auch eine Anmeldung oftmals nichts. Sind alle Kreißsäle belegt, würden Mütter gerade in Großstädten wie München oder Berlin abgewiesen werden. „Daher muss endlich eine Lösung für die Geburtshilfe her“, sagt Ruth Piecha von Mother Hood. Sie betont, dass sie die Lage gerade in Bayern als besonders besorgniserregend einstuft. Immer mehr Geburtsstationen schließen, Hebammen hören auf, in der Geburtshilfe zu arbeiten „und die Frauen sind die Opfer, sie sind nicht gut versorgt“.
In Augsburg sind nach Einschätzung von Dr. Roman Steierl werdende Mütter gut versorgt. Der Chefarzt des Josefinums betont, dass bisher immer eine Lösung gefunden wurde, „weil wir eine gute Kooperation zwischen den Häusern in Augsburg haben“. Doch auch ihm ist schon zu Ohren gekommen, dass es in München tatsächlich Engpässe gebe. „Das ist aber ein spezielles München-Thema.“Dennoch sieht er die Politik bei diesem Thema gefordert. Es bedürfe endlich eines gemeinsamen Planes für die Geburtshilfe.
Die Probleme sind also seit langem bekannt. Warum gibt dann Mother Hood jetzt eine „Reisewarnung“heraus? „Es ist Ferienzeit“, sagt Piecha. Viele Schwangere fahren in den Urlaub und denken, bei Wehen gehen sie vor Ort in die Klinik. Doch auch viele Hebammen machen nun Urlaub.
Was also rät ein Gynäkologe Frauen? „Nur zwei Prozent aller Schwangerschaften enden exakt am errechneten Geburtstermin“, sagt Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt in Hannover. „Alle anderen Babys kommen entweder früher oder später zur Welt.“Dass eine Geburt schon in der 38. Woche oder noch früher einsetzt, sei vor allem bei einem großen Kind, bei einer Minderversorgung im Mutterleib oder anderen Komplikationen möglich. Eine Schwangere, die noch im achten Monat oder später verreisen möchte oder muss, und sichergehen will, sollte sich bereits vor der Abreise die Adressen und Telefonnummern der Geburtskliniken an ihrem Reiseziel heraussuchen und sich bei einem vorzeitigen Beginn der Wehen dort erkundigen, ob sie zur Geburt aufgenommen werden kann. keinen Hehl: „Wir sind stinksauer.“Er werde zu der Aktion „deutliche Worte“sprechen.
Innerhalb der schwäbischen CSU gibt es dagegen – abgesehen von dem Gerangel um die Nachfolge des Landtagsabgeordneten Eberhard Rotter im Stimmkreis Lindau/Sonthofen – keine größeren Auseinandersetzungen. Ferber kündigte an, dass sich der komplette Vorstand der Schwaben-CSU erneut zur Wahl stellt. Von möglichen Gegenkandidaturen ist bisher nichts bekannt.
Als Hauptredner des Bezirksparteitags, der für die Schwaben-CSU zugleich der Auftakt des Bundestagswahlkampfs ist, wird der CSUVorsitzender Horst Seehofer in Nördlingen erwartet. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller wird ein Impulsreferat halten.