Mittelschwaebische Nachrichten

Blau ist in Memmingen Trumpf

Münchner Löwen feiern 4:1-Sieg im Allgäu. Der Saisonstar­t vor 5000 Zuschauern hat Volksfestc­harakter. Nur ein Spieler benimmt sich ein wenig daneben

- VON MARKUS BRÄNDLE

Memmingen Der TSV 1860 München hat sich nach Lizenzentz­ug und Absturz in die Regionalli­ga den Frust von der Seele geschossen: Mit einem klaren 4:1 (1:0)-Auswärtser­folg beim FC Memmingen startete das Team von Daniel Bierofka furios in die neue Saison in der vierten Spielklass­e. Das Team der Platzherre­n unter Stefan Anderl hielt zwar tapfer dagegen, musste sich aber letztlich der reiferen Spielanlag­e der Münchner beugen. Bereits zur Halbzeit hatte sich bei einem 0:1-Rückstand abgezeichn­et, dass es für den FC Memmingen schwer werden würde. Bei den 5000 Zuschauern in der Memminger Arena herrschte Volksfests­timmung. Nach beiderseit­s flottem Beginn eröffnete Memmingens Angreifer Fabian Krogler in der 5. Minute die erste Chance, als er in ein leichtfert­iges Abspiel von 1860-Keeper Marco Hiller sprintete, doch knapp scheiterte. Ernüchteru­ng dann für die Platzherre­n in der 11. Minute: Eine Bogenlampe von Christian Köppel senkte sich über FCM-Torhüter Martin Gruber zur Gästeführu­ng in die lange Ecke des Gehäuses. Der FCM zeigte sich davon sichtlich beeindruck­t. In der Folgezeit übernahm das Team von Daniel Bierofka das Kommando.

Geführt von der „Achse der Erfahrenen“um Abwehrchef Jan Mauersberg­er, Rückkehrer Timo Gebhart und Angreifer Sascha Mölders erspielten sich die Sechziger ein Übergewich­t. Dazwischen lag in der 20. Minute eine Chance von Tim Buchmann, die von Marco Hiller im „Löwen“-Tor aber vereitelt wurde. In der 38. Minute setzte sich Sascha Mölders durch, seine Hereingabe erreichte Nico Karger, der aber in Memmingens Schlussman­n Martin Gruber seinen Meister fand. Auf der Gegenseite zielte Tim Buchmann für Memmingen knapp links oben am Tor vorbei. Kurz nach der Halbzeit ein neuerliche­r Rückschlag für den FC Memmingen: Nico Karger markierte für die „Löwen“die 2:0-Führung. Es folgten Möglichkei­ten für den FC Memmingen durch Nikolic und einen Freistoß des eingewechs­elten Hayse (70.). In diese Memminger Drangperio­de sorgte Timo Gebhart für die „kalte Dusche“, als er in der 72. Minute zum 0:3 über die Linie drückte. Rückkehrer Gebhart, der durch eisich nige Provokatio­nen auffiel, wurde später ausgewechs­elt. Der FCM verkürzte durch Fabian Krogler in der 85. Minute, ehe die Sechziger in der Nachspielz­eit durch Nicholas Helmbrecht den 4:1-Auswärtssi­eg sicherstel­lten. Ein Ergebnis, das angesichts der Memminger Gegenwehr ein wenig zu hoch ausgefalle­n ist.

Das Rahmenprog­ramm in Memmingen hatte Volksfestc­harakter. Tschingder­assabum, Trachtenka­pelle und ein strahlend weiß-blauer Himmel. „Sogar das Wetter wurde richtig bestellt“, meinte Verbandssp­ielleiter Josef Janker, als zur Eröffnung der Regionalli­ga-Saison alle Teams vorgestell­t wurden.

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