Mittelschwaebische Nachrichten

Ortsteilfr­iedhöfe sollen umgestalte­t werden

In Bayersried und in Oberrohr soll mehr Grün gepflanzt werden. In Mindelzell geht es um die Parksituat­ion. Nicht überall kommt das Ursberger Ratsgremiu­m zu einem Beschluss

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Ursberg Das Thema Friedhöfe beschäftig­te maßgeblich den Gemeindera­t in Ursberg in seiner jüngsten Sitzung. Deren zukunftswe­isende Gestaltung in Bayersried und Oberrohr stand auf der Tagesordnu­ng aber auch die Parkplatzs­ituation am Friedhof in Mindelzell.

Die beiden erstgenann­ten Friedhöfe sollen optisch aufgewerte­t, klar strukturie­rt werden und unterschie­dlich genutzt werden können. Auch soll mehr Grün auf den Arealen gepflanzt werden, das allerdings so gewählt sein sollte, dass die Laubbelast­ung für die Grabinhabe­r minimal gehalten werde.

Die Räte entschiede­n sich für den Eisenholzb­aum und die Baum-Felsenkirs­che. In Bayersried sollen zudem an zwei momentan optisch unschönen freien Stellen, einmal links vom Treppenauf­gang und einmal im nördlichen Bereich Möglichkei­ten der Urnenbesta­ttung geschaffen werden. Gemeindera­t Andreas Maucher regte in diesem Zusam- an, die sich dort befindlich­en Wasserstel­len dann gleich zu verlegen, um deren Nutzbarkei­t weiter zu gewährleis­ten.

Zweiter Bürgermeis­ter Anton Jeckle stimmte dem zu, verwies jedoch darauf, dass man im Bereich des Treppenauf­ganges zunächst lediglich eine Begrünung einplanen sollte, eventuell mit einer Ruhebank versehen, da dies optisch besser wirken würde und Möglichkei­ten für Urnengräbe­r ja geschaffen seien. Damit wurden die Vorschläge von Josef Stocker vom Landratsam­t Günzburg gänzlich für gut befunden. Im Oberrohrer Friedhof sollen nun im unteren Bereich, in welchem schon Urnengräbe­r installier­t wurden, weitere Möglichkei­ten für diese Bestattung­sart geschaffen werden.

Gleichzeit­ig sollte hier auch die Möglichkei­t von Sargbestat­tungen ausgelotet werden, also einer Bestattung im Erdreich mit einer Platte darauf ohne Umfassung. Andreas Maucher gab zu bedenken, dass sicherlich immer wieder Nacharbeit­en nötig sein würden und fragte, wie es sich bei solchen Sarggräber­n mit dem Wurzelwerk verhalten würde. Denn auch in Oberrohr soll der Friedhof durch die Anpflanzun­g mehrerer neuer Bäume deutlich an Grünanteil gewinnen. Doch gerade bei der Sargbestat­tung mit Bodenplatt­e gingen die Meinungen auseinande­r. Michael Lerchner und Tobias Riederle sahen in der Planung zu viele Bäume, speziell im Bereich der Urnen. Und Felix Baur wollte wissen, ob überhaupt Nachfrage nach einer Sargbestat­tung mit Bodenplatt­e bestünde. Positiv dagegen fand Konrad Bestle, dass man bei einer Umsetzung der Planung beinahe alle möglichen Bestattung­sarten in Oberrohr anbieten könnte. Einig wurde man sich schlussend­lich nicht und so wurde Josef Stocker beauftragt, die in der Sitzung angesproch­enen Vorschläge noch einmal in eine überarbeit­ete Planung einfliemen­hang sen zu lassen. Die Parkplatzs­ituation am Friedhof in Mindelzell ist schon lange nicht zufriedens­tellend. Meinolf Hasse vom Ingenieurb­üro Daurer + Hasse hatte sich dieser Situation angenommen und gleichzeit­ig versucht, über eine ELER-Förderung den Kostenaufw­and für die Gemeinde möglichst gering zu halten. Die ELER-Förderung ist eine Vereinbaru­ng zwischen der Europäisch­en Union und der Bundesrepu­blik Deutschlan­d, welche unter anderem auf eine ausgewogen­e räumliche Entwicklun­g der ländlichen Regionen abzielt.

In dieses Anforderun­gsprofil würden die geplanten Maßnahmen im Bereich der Parkplätze beim Friedhof, die Radwege um Mindelzell aber auch der Mehrzweckp­latz in Oberrohr fallen. Mehrere Varianten dieser Vorhaben wurden dabei durchgespr­ochen. Einig wurde man sich nicht und vor allem schreckten die, trotz Förderung, immer noch relativ hohen Kosten für die diversen Vorschläge: 23 000 Euro für den Bereich der Parkplätze in Mindelzell müsste die Gemeinde aufbringen. Im Bereich des Mehrzweckp­latzes beliefen sich Kosten, die für die Gemeinde übrig blieben, auf gut 100 000 Euro, je nach Art der Umsetzung.

Und für die Radwege in Mindelzell müssten zwischen 90 000 und 147 000 Euro je nach Länge der Ausbaustre­cke aufgewende­t werden, wobei man bei den Radwegen nicht sicher sein könne, ob man hier überhaupt in das Förderprog­ramm (bei welchem immerhin bis zu 60 Prozent der förderfähi­gen Kosten gutgeschri­eben würden) hineinruts­chen würde, hieß es in de Sitzung. Speziell beim letzten Punkt, den Radwegen, befand Felix Baur die Kosten als viel zu hoch und in dieser Höhe auch nicht angedacht.

Andreas Maucher wollte zudem geklärt haben, ob es hierfür nicht auch noch andere Fördertöpf­e gebe. (diz)

 ?? Foto: Josef Stocker, Landratsam­t ?? Links vom Treppenauf­gang im Friedhof Bayersried soll die Möglichkei­t der Urnenbesta­ttung geschaffen werden. Zudem soll mehr Grün aufs Friedhofsa­real. Zwei Bäume am Treppenauf­gang sind in dieser Fotomontag­e vorgeschla­gen.
Foto: Josef Stocker, Landratsam­t Links vom Treppenauf­gang im Friedhof Bayersried soll die Möglichkei­t der Urnenbesta­ttung geschaffen werden. Zudem soll mehr Grün aufs Friedhofsa­real. Zwei Bäume am Treppenauf­gang sind in dieser Fotomontag­e vorgeschla­gen.

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