Mittelschwaebische Nachrichten
Noch vor dem ersten Bier gab es schon Sekt
Franzosen, Italiener und ein Geburtstagskind: Alle sind in Ichenhausen dabei
Ichenhausen Das Bierfass auf der Hauptbühne war noch nicht angestochen, da gab es bereits Sekt – und dazu ein Ständchen für Ramona Schnitzler, denn sie hatte am Samstag ihren 28. Geburtstag. „Happy Birthday“sangen die Kolleginnen am Tombolastand vor der Apotheke. Aber nicht nur Schnitzler war in Feierlaune beim Stadtfest in Ichenhausen, bei dem auch die seit 35 Jahren bestehende Städtepartnerschaft mit Valeggio gefeiert wurde.
Hand in Hand arbeiteten Ichenhauser und Freunde aus den Partnerstädten in den Verpflegungsbuden am Changéplatz, wo erstmals ein Marktplatz der Partnerstädte eingerichtet war. Zwischendurch fand sich immer wieder Zeit für einen kleinen Plausch oder eine Umarmung: Wiedersehen macht Freude. Viele Freundschaften sind mit Italienern und Franzosen im Laufe der Jahre gewachsen. Aus Valeggio und aus Changé/St. Germain le Fouilloux waren Stadträte und Mitglieder der Partnerschaftskomitees angereist, die Ichenhausens Bürgermeister Robert Strobel bei der Eröffnung mit frisch gezapftem Fassbier begrüßte. Stellvertretend für alle nannte Strobel Bruna Bigagnoli und Jean-Michel Tougeron.
Strobel würdigte in seiner kurzen Festrede aber auch alle Vereine und Helfer, die das Stadtfest in Ichenhausen seit Jahren zu dem machen, was es ist: ein fröhlicher Treffpunkt für Familien mit altbekannten und neuen Angeboten für die Kinder, mit vielfältigem Programm auf den zwei Bühnen, das für vielerlei Geschmäcker etwas zu bieten hat – und nicht zuletzt eine kulinarische Verlockung. Zu den beliebten Attraktionen zählen unter anderem der Flohmarktstand des Missionskreises Itamuka, das Glücksrad beim Sportkegelclub Sandhas oder der Kolping-Parcours für junge Rennfahrertalente, die mit Kettcars oder Bobbycars schwierige Kurven, dunkle Tunnels und sogar eine Wippe meistern.
Beim Unteren Schloss war ein Feld für Bubble-Football eingerichtet, und auch die Jugendfeuerwehr hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen: Auf einer Stellwand zeigten die Jugendlichen, dass es bei der Feuerwehr um mehr als nur um Brandschutz geht. Nebenan luden sie zu einer kniffligen Aufgabe ein: Wer schafft es, in dem auf Hebekissen platzierten Labyrinth den Ball ins Ziel zu bugsieren? Bewegt wurde das Labyrinth per Druckluftzufuhr in die Hebekissen, Feinarbeit und Geduld waren da gefragt.
Auch der Fischereiverein ist einer von vielen Einrichtungen, auf die Organisatorin Gabi Rau beim Stadtfest bauen kann. Vorsitzender Florian Thiel steckte am Samstag früh Makrelen auf Stäbe: Steckerlfisch. Außerdem haben die Fischer 50 Forellen geräuchert und 200 Fischburger vorbereitet.
Während Thiel immer wieder Nachschub an Land zog, drehte Geburtstagskind Ramona Schnitzler mit einer Kollegin eine Runde über die Festmeile, um Tombolalose für einen guten Zweck zu verkaufen. Das Ichenhauser Stadtfest ist ein Fest von Ichenhausern für Ichenhauser – und die Freunde aus Italien und Frankreich gehören da auch dazu.