Mittelschwaebische Nachrichten
Netanjahu fordert Todesstrafe für Attentäter
Die Hoffnung auf eine dauerhafte Entspannung im Streit um den Tempelberg in Jerusalem hat sich gestern vorerst zerschlagen: Nach dem Abbau der umstrittenen Sicherheitsvorrichtungen durch Israel kamen zwar erstmals seit zwei Wochen wieder Palästinenser zu Gebeten in die heilige Stätte – bereits kurz darauf gab es aber Zusammenstöße mit israelischen Sicherheitskräften. Vor dem Tempelberg-Gelände gab es Auseinandersetzungen, als israelische Polizisten inmitten einer Menschenmenge liefen. Palästinenser warfen Plastikflaschen, die israelischen Sicherheitskräfte setzten Blendgranaten ein. Auf dem Tempelberg wurden israelische Polizisten nach eigenen Angaben mit Steinen beworfen. Der palästinensische Rote Halbmond meldete 56 Verletzte. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte derweil die Todesstrafe für den palästinensischen Attentäter, der drei jüdische Siedler erstochen hatte. Seine Einstellung sei es, „dass (der Täter) im Fall eines so verabscheuungswürdigen Mordes hingerichtet werden muss – damit er nicht mehr lächelt“. (dpa) Augsburg Monika Liebing wusste, dass sie sich entscheiden muss: Bleibt sie bis zur Rente Soldatin oder hängt sie die Uniform nach fünf Jahren als Zeitsoldatin an den Nagel und kehrt zurück in einen zivilen Beruf, aus dem sie sich als 27-Jährige verabschiedet hatte? Schließlich schickte sie den Antrag ab. Seitdem ist sie Berufssoldatin – eine gute Wahl, wie sie jetzt, zwölf Jahre später, sagt. Trotz ständig möglicher Versetzungen und der Verpflichtung zu Auslandseinsätzen. Der wichtigste Grund für ihren Entschluss: Sie sah für sich als verheiratete Frau mit damals bereits einem Kind in der Bundeswehr die Möglichkeit, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.
Dabei eilt der Bundeswehr der Ruf voraus, als Arbeitgeber nicht gerade familienfreundlich zu sein. 2012 zeigte eine Studie, dass vor allem Frauen hier massive Verbesserungen forderten. Besonders kritisiert wurden fehlende Alternativen zur Vollzeitbeschäftigung sowie die mangelnde Chancengleichheit gegenüber Männern. Inzwischen haben Verteidigungsministerium, Bundeswehr und Gesetzgeber nachgebessert. Seit 2015 ist das sogenannte „Attraktivitätssteigerungsgesetz“in Kraft. Jan Meyer vom Bundeswehrverband, einer gewerkschaftsähnlichen Interessensvertretung für Soldaten, stuft es als „Meilenstein“ein. Im Verteidigungsministerium wurde ein Stabselement für Chancengerechtigkeit mit einer Beauftragten für die Vereinbarkeit von Familie und Dienst installiert. Ende Januar kam die „Ansprechstelle Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr“dazu.
Um flexiblere Arbeitszeiten zu ermöglichen und damit Kinderbetreuung und Arbeit besser vereinbar zu machen, bietet die Bundeswehr verstärkt Teilzeitmodelle an. Das ist zunächst gerade für Frauen eine gute Nachricht. Führungspositionen sind davon keinesfalls ausgenommen – doch noch immer erwartet der Dienstherr etwas anderes von seinem potenziellen Spitzenpersonal. Wer auf eine Beschäftigung in Teilzeit besteht, der riskiert, dass die Karriere ins Stocken gerät. Das bestätigt nicht zuletzt der Jahresbericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestags.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat unmittelbar nach ihrem Amtsantritt Ende 2013 begonnen, das Thema Familie in den Mittelpunkt zu stellen. Was