Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Verein soll den „Dorftreff“Balzhausen betreiben
Interessenten vorhanden. Gemeinderäte stimmen für Gründung einer Vereinigung und sagen Unterstützung zu
Balzhausen Nachdem die Sanierung der ehemaligen Brauereigaststätte „Krone“nahezu vollendet ist, stellt sich dem Gemeinderat die Frage nach der Nutzung eines großen Bereichs im östlichen Erdgeschoss, der vom Grundgedanken her ein Ort der Begegnung werden solle. Hier können sich Menschen treffen, um bestimmte Aktivitäten zusammen zu machen oder um einfach einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen. Ursprünglich nannte man dies „Dorfcafe“, nun spricht man von einem „Dorftreff“.
Bereits bei der Bürgerversammlung Ende März wurden Rundschreiben mit Fragebögen verteilt, bei denen die Einwohner über die künftige Nutzung und den Betrieb dieser Räumlichkeit befragt wurden. Überwiegend wurde bei den vielen Rückantworten die Einrichtung eines Dorftreffs für gut und erstrebenswert gehalten, merkte Bürgermeister Daniel Mayer bei der letzten Sitzung vor der Sommerpause an.
„Aufgrund der hohen Kosten und steuerlichen sowie rechtlichen Hindernisse, ist es der Gemeinde nicht möglich, direkt als Träger des Dorftreffs aufzutreten. Dafür Steuermittel zu verwenden, ist nicht nachvollziehbar. Ein Verkauf oder die Verpachtung der Räumlichkeit hätte zur Folge, dass ein Teil der Fördermittel wieder zurückgezahlt werden müsste, was den Kostenanteil der Gemeinde an der Sanierung merklich erhöhen würde“, so Mayer.
Ein gangbarer Weg wäre die Gründung eines Vereins, unter dessen Trägerschaft der Dorftreff betrieben werden könnte, so Mayer weiter. Hier hätte die Gemeinde keinen direkten Einfluss auf die Vereinsaktivitäten. Um dem noch zu gründenden Verein eine wirksame Starthilfe zu geben, werde die Gemeinde den Treff ausstatten sowie die Räumlichkeit kostenlos zur Verfügung stellen.
Weiter berichtete der Bürgermeister, dass Ende Juni erstmals eine Besprechung mit einem interessierten Personenkreis zum Betrieb des Dorftreffs stattgefunden habe. Diese wären bereit, unter akzeptablen Voraussetzungen einen Verein zum Betreiben des Treffs zu gründen. Beschlossen wurde damals: Abklärung der wirtschaftlichen Voraussetzungen, Erörterung der Modalitäten für den Betrieb sowie die Einleitung weiterer Schritte zur Vereinsgründung.
Nun stellte Mayer die Frage, wie sich der Gemeinderat zu dieser Planung des Vorhabens stelle. Wolfgang Neu erinnerte, man habe im April 2017 einstimmig den Beschluss gefasst, einen Dorftreff zu errichten. Dieser sei auch Grundlage des Rundschreibens mit Fragebogen gewesen. Herbert Wieser sprach sein Lob den Personen aus, die den Treff betreiben wollen. „Ich finde es toll, wenn Privatpersonen bereit sind, das Betriebsrisiko für diese soziale Einrichtung auf sich zu nehmen, denn es stehen ja erhebliche Finanzen im Raum, auch wenn ein Verein als Träger da ist“, sagte Zweite Bürgermeisterin Adelinde Baur. „Die Bürger müssen die Einrichtung auch annehmen, damit die Betreiber eine Sicherheit haben“. Die Gemeinde, so der Rathauschef, überlasse dem noch zu gründenden Verein, wie er den Dorftreff betreiben werde. Diese bekomme, um eine solide Basis zu haben, eine 25-jährige Betriebserlaubnis.
In den folgenden Redebeiträgen von Michaela Leinweber, Wolfgang Bollinger, Herbert Wieser und Wolfgang Neu kam unisono zum Ausdruck, dass man dem Treff und dessen Betreibern erst einmal eine Chance zum Beginnen geben solle. Die Entscheidung für einen Dorftreff sei gefallen und man solle nun auch dazu stehen. Sollte der Betrieb ein Minus machen, müsse die Gemeinde die Einrichtung dennoch finanziell unterstützen. Außer Herbert Scheffler waren alle für die Gründung eines Vereins.