Mittelschwaebische Nachrichten
Als ich noch ein Kind war ...
Leserbrief zum Artikel „Glück für die Krumbacher Innenstadt“vom 2. Au gust in den MN:
... war Krumbach ein Einkaufsparadies. Da wurden wir Kinder zum Schropp (Nähe Gymnasium) geschickt, um frische Milch in einer etwas verbeulten Milchkanne zu holen. Wenn wir ein paar Pfennige hatten, gingen wir zur Gretel (gegenüber Kaiser Bäck). In dem winzigen Laden lag eine große schwarze Katze im Schaufenster, Süßigkeiten in großen dicken Gläsern – und Gretel befüllte uns die kleinen Spitztüten. Besondere Erlebnisse waren die Einkäufe mit meiner Mutter. Beim Wojatschek gab es frischen Salzhering in einem großen Fass, für mich als Kind der Duft nach Meer, beim Maurer durfte ich mir ein schönes Kleid aussuchen, beim heutigen Brillengeschäft Prix gab es ein Delikatessengeschäft, zur Osterzeit mit den herrlichsten Ostereiern (Lindt gab es sonst nirgends) und kleinen Marzipanleckereien und der Abschluss unserer Einkaufstour war das Reformhaus Glück. Ich erinnere mich, dass meine Mutter frisch gepressten Karottensaft bestellte, der Saft rann langsam aus einer Maschine in kleine Becher – und ich durfte wie die Erwachsenen diesen Drink im Stehen genießen … Dass es das Reformhaus Glück jetzt in der Innenstadt in so toller Form gibt, ist ja ein Ding. Da können wir uns nur wünschen, dass noch viele junge Unternehmer das Städtchen mit innovativen kleinen Geschäften wiederbeleben. Na ja – und vielleicht finden sich ja auch einige Mutige, welche im Dorfzentrum Niederraunau ein kleines feines Lebensmittelgeschäftchen eröffnen? Olga Jekle,
Winzer