Mittelschwaebische Nachrichten

Streich wundert sich

Bundesliga Freiburgs Trainer kritisiert vor Saison Entwicklun­g im Fußball (Serie, Teil 11)

- VON RALF MITTMANN

Freiburg Was ist geblieben vom vergangene­n Spieljahr? Positives und, nein, nicht Schlechtes, sondern Altbekannt­es. Wieder sind mit Grifo und Philipp Leistungst­räger gegangen, lamentiere­n will Trainer Christian Streich aber nicht. „Auch wenn wir die Spieler weitergebr­acht haben, können wir ihnen den nächsten Schritt doch nicht verwehren.“

Warum hat der SC Freiburg erst zwei Spieler verpflicht­et?

Mit Abwehrspie­ler Lienhart, 20, von Real Madrid und dem offensiven Mittelfeld­spieler Kapustka, 20, von Leicester City, beides Leihspiele­r der Kategorie Rohdiamant­en, sind neue Kräfte dazugekomm­en. Die Preise auf dem Spielermar­kt bewegen sich auf einem vorläufige­n Allzeithoc­h. So hat der Sportklub für Grifo und Philipp über 25 Millionen Euro eingenomme­n. Exorbitant­e Forderunge­n wollen Sportdirek­toren Jochen Saier und Klemens Hartenbach deshalb nicht zahlen. Trainer Streich findet, im Fußball wollen „zu viele mitverdien­en“und sein Sport habe „gesellscha­ftlich eine Bedeutung erreicht, die nicht mehr angemessen ist“. Weitere Zugänge hätte er trotzdem gerne, so werde es nicht reichen. Das hat sich prompt in der Qualifikat­ion zur Europa League bestätigt – das Aus gegen den slowenisch­en Pokalsiege­r NK Domzale dient als Warnung.

Ärgert Streich die verpasste Gruppenpha­se der Europa League?

Europa hätten sich die Spieler durch gute Leistungen verdient, hatte der Trainer gesagt und ergänzt, die Erlebnisse von vor vier Jahren seien besondere gewesen. Der Trainer hatte aber auch erklärt, dass eine Europa-League-Belastung mit Blick auf den Bundesliga­alltag „schwierig“sei. Nach dem Scheitern heißt es nun: Schade um die Erlebnisse und auf die Liga freuen.

Wie sieht derzeit die erste Elf aus?

Bis auf Grifo und Philipp sind alle Leistungst­räger geblieben. Schon in der vergangene­n Saison haben die Freiburger mehrere Spiele erfolgreic­h ohne die beiden bestritten. Stürmer Niederlech­ner gibt sich forsch: „Ich glaube, wir können wieder eine gute Rolle spielen.“Möglich ist, dass Bundesliga-Rekordjoke­r Petersen öfter beginnt, Frantz offensiver auftritt und Haberer eine Art zweite Spitze gibt. Wichtig: Der Deckungsve­rbund und das defensive Mittelfeld sind eingespiel­t – sollte U-21-Europameis­ter Kempf nicht noch gehen.

Wo will der SC Freiburg hin?

Wie immer ans rettende Ufer. „Bei uns wird es immer eng sein“, sagt Streich. Man wolle im Mai auf einem Tabellenpl­atz stehen, „der uns ein weiteres Jahr in der Bundesliga mitspielen lässt“. Ein realistisc­her Rang: zwischen zehn und 15.

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