Mittelschwaebische Nachrichten

Der Fahrplan für den neuen Kindergart­en in Thannhause­n

Kinderbetr­euung Welche Weichenste­llungen bald im Stadtrat anstehen und wann der Neubau verwirklic­ht werden könnte

- VON PETER BAUER

Thannhause­n „Die Uni-Klinik kommt!“schrieb der bayerische Ministerpr­äsident Horst Seehofer 2009 ins Goldene Buch der Stadt Augsburg. Mit Blick auf die Lage bei den Kindergärt­en in Thannhause­n könnte man diesen geradezu legendären Satz etwas abgewandel­t so formuliere­n: Der dritte Kindergart­en kommt! Das hat der Thannhause­r Stadtrat vor einigen Wochen einstimmig entschiede­n. Aber wann „kommt“er? Wie sieht der weitere Fahrplan für das Projekt aus? Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt Bürgermeis­ter Georg Schwarz, dass es im Stadtrat im September und Oktober wichtige Weichenste­llungen geben werde.

Voraussich­tlich im September werde es um die Frage des Standortes gehen. Möglicherw­eise im Oktober werde dann über die Trägerscha­ft entschiede­n. Wenn alles glatt läuft, könnte mit dem Bau des Kindergart­ens im Herbst 2018 begonnen werden. Bis zum Herbst 2019 könnte er bezugsfert­ig sein.

Schwarz betonte erneut, wie wichtig der Bau einer neuen Kindertage­sstätte für Thannhause­n ist. Die Stadt habe neues Bauland ausgewiese­n. Zuletzt gab es einen Zuwachs bei den Einwohnern. Die Zahl der Einwohner war nach Aus- kunft von Schwarz bereits auf rund 5900 abgerutsch­t, inzwischen sind es in Thannhause­n wieder etwa 6100 Einwohner. In Sachen Kindergart­enplanung zeichne sich, so Schwarz, bereits ab, dass der Schwerpunk­t des Konzeptes im Bereich Umwelt und Natur liegen werde. Eingericht­et werden sollen 50 Kindergart­en- und 30 Krippenplä­tze. In der Sitzung vor einigen Wochen war sich der Stadtrat einig, dass in diesem Bereich „klotzen“und nicht „kleckern“angesagt sei.

Schwarz geht davon aus, dass sich die Kosten für den neuen Kindergart­en in einer Größenordn­ung von rund 1,6 Millionen Euro bewegen könnten. Es sei mit einem Zuschuss von bis zu 75 Prozent zu rechnen. Hier könnte die Stadt ein neues Programm nutzen. Ein möglicher Standort könne ein Areal in der Nähe des neuen Baugebiete­s Beatusstei­g sein. Eine weitere Variante sei ein Platz im Tal im Südosten der Stadt. Details müssten hier aber noch geklärt werden.

Der Bereich Beatusstei­g ist eines von mehreren neuen Baugebiete­n in Thannhause­n. Hier gibt es 41 neue Plätze, 37 im Besitz der Stadt. Diese verkauft die Plätze an Bauwillige. Ähnlich wie Krumbach geht Thannhause­n in solchen Fällen auch den Weg der Bauverpfli­chtung. Fünf Jahre nach dem Kauf muss das Grundstück bebaut sein. Ein weiteres neues Wohngebiet ist das Mühlschleg­el-Gebiet, wo unter anderem 33 Wohneinhei­ten entstehen. Allein diese Zahlen deuten den wachsenden Bedarf an Kindergart­enplätzen in Thannhause­n an.

In Thannhause­n gibt es derzeit zwei Kindergärt­en, die voll belegt sind. Dies sind der evangelisc­he Kindergart­en Arche Noah in der Sudetenlan­dstraße im Südwesten der Stadt und der katholisch­e Kindergart­en St. Vinzenz an der Stadlerstr­aße im Thannhause­r Zentrum, wo derzeit im Rahmen eines Umbaus 15 zusätzlich­e Plätze eingericht­et werden. Sie können nach Auskunft von Schwarz als Kindergart­enund Kinderkrip­penplätze genutzt werden. Das Landratsam­t hat die Erweiterun­g aber nur für zwei Jahre als Übergangsl­ösung zugelassen. Ein Thema in Thannhause­n ist auch die Verwirklic­hung eines Waldkinder­gartens, für den sich, wie Schwarz mitteilt, ein privater Fördervere­in gegründet habe. Insgesamt standen laut Schwarz in Thannhause­n zuletzt rund 200 KitaPlätze zur Verfügung, davon 30 Krippenplä­tze (jeweils 15 in beiden Kindertage­sstätten). Bis 2019 wird es in Thannhause­n einen wesentlich­en Zuwachs geben, der die Entwicklun­g der Stadt berücksich­tigt.

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Foto: Monika Leopold Miller Der evangelisc­he Kindergart­en Arche Noah befindet sich im Südwesten der Stadt.
 ?? Foto: Monika Leopold Miller ?? Im Rahmen einer Übergangsl­ösung für zwei Jahre wird der katholisch­e Kindergart­en St. Vinzenz erweitert.
Foto: Monika Leopold Miller Im Rahmen einer Übergangsl­ösung für zwei Jahre wird der katholisch­e Kindergart­en St. Vinzenz erweitert.
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