Mittelschwaebische Nachrichten
Hier finden Opfer häuslicher Gewalt Hilfe
Für Opfer häuslicher Gewalt gibt es ein engmaschiges Netz von Hilfsangebo ten – vom Notruftelefon über Zufluchts orte bis zur Unterstützung speziell für Kinder. Hier die wichtigsten Angebote im Überblick.
Polizei Im Notfall sollten Opfer oder Beobachter von häuslicher Gewalt die 110 wählen, rät die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Die Polizei kann Täter zum Beispiel aus der Wohnung verweisen oder in Gewahrsam nehmen und Schutzmaßnahmen für das Opfer an ordnen. An jeder Polizeidienststelle gibt es einen Schwerpunktsachbearbeiter für häusliche Gewalt. Allerdings sind die Beamten dem Legalitätsprinzip ver pflichtet, sie müssen Gewalttaten zur Anzeige bringen. Für den Fall, dass die Frau keine Anzeige erstatten möch te, verweisen die Beamten auf Bera tungsstellen mit Schweigepflicht.
Hilfetelefon Telefonische Hilfe für Betroffene gibt es rund um die Uhr, kostenlos und vertraulich beim bundes weiten Hilfetelefon unter der Ruf nummer 08000 116 016. Verantwort lich dafür ist das Bundesamt für Fa milie und zivilgesellschaftliche Aufga ben, die Beraterinnen beherrschen insgesamt 17 Sprachen. Die Experten beraten auch unter www.hilfetele fon.de. Speziell für Kinder gibt es die Nummer gegen Kummer: 0800 111 03 33.
Frauenhäuser Hilfe und Zuflucht finden Opfer von häuslicher Gewalt auch bei Ehe und Familienberatungs stellen, bei Rechtsberatungsstellen, Opferhilfeorganisationen oder in den 40 Frauenhäusern. In Schwaben gibt es sechs davon, in Augsburg (Tel. 0821/ 2290099), Kaufbeuren (08341/ 16616), Kempten (0831/18018), Memmingen (08331/4644), Neu Ulm (0731/40988690) und Donau wörth (0906/242300). Allerdings sind viele Frauenhäuser überbelegt.
Weitere Informationen Auf der Webseite www.frauen gegen ge walt.de gibt es eine Suchmaschine für lokale Hilfsangebote. Weitere Infor mationen erteilt das bayerische Famili enministerium unter www.stmas. bayern.de/gewaltschutz/familie/bera tung.php. (dpa, sok)