Mittelschwaebische Nachrichten

Schlachter­fest beim Jettinger Turnier

Der 26-Jährige aus Edelstette­n feiert einen Doppelsieg im M*-Springen mit Stechen. Der Veranstalt­er fühlt sich auf der Erfolgswel­le – und sieht dennoch das Ende der Fahnenstan­ge

- VON JAN KUBICA

Jettingen Bilderbuch-Atmosphäre, jede Menge couragiert­e Reiter, ein paar hübsche Platzierun­gen für den Nachwuchs aus dem eigenen Stall und den Sieg eines Könners aus der Region: All das und jede Menge Kleinigkei­ten mehr, die eine derartige Veranstalt­ung so richtig erlebenswe­rt machen, hat das Springturn­ier zum Abschluss der Jettinger Reitertage geboten. Gefeierter Star war Simon Schlachter. Der 26-Jährige Spitzenrei­ter der RSG Edelstette­n gewann auf Solo Cascara nicht nur die anspruchsv­ollste Prüfung des Wochenende­s, ein M*-Springen mit Stechen. Er ritt dabei zusätzlich mit sich selbst um die Wette, belegte auf Belvedere auch den zweiten Platz. Obendrein sammelte Schlachter den dritten Platz in einer weiteren M*-Prüfung sowie den Sieg in der Springpfer­deprüfung Klasse L.

„Wenn’s läuft, dann läuft’s“sprudelte Schlachter im Rückspiege­l geradezu über vor Freude. Die Begeisteru­ng komplett machte aus sei- Sicht, dass beide Erfolgspfe­rde aus dem eigenen Stall kommen. Auf Solo Cascara bewältigte er die auf 280 Meter Bahnlänge verteilten acht Sprünge in 42,26 Sekunden, auf Belvedere benötigte er 44,20 Sekunden.

Weil das Stechen aufgrund der hohen Nennungsza­hl in zwei Abteilunge­n geteilt wurde, gab es auch einen zweiten Gewinner: Marcel Baßler (RFV Aalen) blieb in der Entscheidu­ng ebenfalls fehlerfrei und benötigte mit Laterne 43,25 Sekunden.

Als Zusatzprei­s sahnte Schlachter ein von Zweirad Pfanz gesponsert­es Mountainbi­ke ab. Eine Ehrenrunde auf dem Platz drehte er damit, dann kam das Fahrrad fürs Erste in den Kofferraum. „Das ist ein SuperPreis. Aber so ein Wochenende íst schon anstrengen­d und zum Heimradeln war’s mir auch zu spät“, bemerkte der 26-Jährige mit einem Lächeln. Lobende Worte fand der überragend­e Sportler des Wochenende­s für den veranstalt­enden Verein. Dass der 300 Mitglieder starke RFV über die Reitertage etwa 80 freiwillig­e und fleißige Helfer am Start hatte, bewirkte einen reibungslo­sen Ablauf. „Die haben sich richtig Mühe gegeben“, sagte Schlachter in Richtung der Helfer. Auch andere Reiter stimmten in die Hymnen ein. Vorjahres-Gewinnerin Julia Remmele (RTG Offingen) sagte: „Ich bin sehr gern hier. Das ist ein wunderbare­s Turnier gleich um die Ecke, man trifft viele bekannte Gesichter.“

Ebenfalls eine strahlende Miene zog der RFV-Vorsitzend­e Peter Böse auf. Dass seine Reitertage-Premiere als Vereinsche­f dermaßen gut laufen würde, hätte er nicht zu träumen gewagt. Kein Wunder, dass er in Superlativ­en schwelgte: „Es war super, wunderschö­n. Das Wetter passte, die Umsätze auch, sportlich sind wir mit unseren Talenten sehr zufrieden und am allermeist­en freut mich, dass unsere Mitglieder so gigantisch zum Verein stehen. Da bin ich nur ein kleines Rad in der ganzen Geschichte.“

Trotz des Ansporns und der seit Jahren stetig wachsenden Nenner nungszahle­n sieht Böse in Sachen sportliche Wertigkeit des Turniers das Ende der Fahnenstan­ge erreicht. Prüfungen der schweren Klasse seien hier aus mehreren Gründen nicht machbar, argumentie­rte er und fasste zusammen. „Es wird auch in Zukunft in etwa in diesen Dimensione­n bleiben. Für zwei Tage sind wir hier an einer Grenze angelangt.“

Was keineswegs heißt, dass sich die Jettinger nun seelenruhi­g zurücklehn­en. Doch die Expansions­phase seit dem Umzug aus Eberstall sei erst mal an ein natürliche­s Ende gelangt, ließ Böse durchblick­en. „Wir bauen seit sieben Jahren und jetzt ist langsam alles fertig. Heuer haben wir den Hof gepflaster­t und die Boxen neu gestaltet, um konkurrenz­fähig zu bleiben.“Auch sportlich scheint das Feld für die Zukunft bestellt. In den Einsteiger­prüfungen beim Springturn­ier gab’s einmal mehr viele Jettinger Jugendlich­e, die sehr erfolgreic­h abgeschnit­ten haben. „Da sind wir schon stolz drauf“, sagte die bestens gelaunte Pressespre­cherin Martina Pfanz.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Hoch hinaus: Simon Schlachter zeigte auf Solo Cascara wunderbare Sprünge. Letztlich blieben die beiden fehlerfrei, waren zudem am schnellste­n unterwegs und heimsten den Sieg im M* Springen mit Stechen ein.
Foto: Ernst Mayer Hoch hinaus: Simon Schlachter zeigte auf Solo Cascara wunderbare Sprünge. Letztlich blieben die beiden fehlerfrei, waren zudem am schnellste­n unterwegs und heimsten den Sieg im M* Springen mit Stechen ein.
 ??  ?? Sonnige Miene: Der RFV Vorsitzend­e Pe ter Böse war glücklich.
Sonnige Miene: Der RFV Vorsitzend­e Pe ter Böse war glücklich.
 ??  ?? Parcoursdi­enst: Die vielen Helfer aus dem Veranstalt­erverein waren begeistert bei der Sache.
Parcoursdi­enst: Die vielen Helfer aus dem Veranstalt­erverein waren begeistert bei der Sache.

Newspapers in German

Newspapers from Germany