Mittelschwaebische Nachrichten
Müller übernimmt Kaufhaus in Ulm
Was sich in dem Kaufhaus ändern soll
Ulm Das Drogerie-Unternehmen Müller hat das alteingesessene Kaufhaus Abt in Ulm gekauft. Das bestätigte der frühere Eigentümer. Der Name und die Marke Abt sollen erhalten bleiben, ebenso alle 100 Arbeitsplätze. Offenbar soll aber die Produktpalette erweitert werden. Details dazu nennt Firmenchef Erwin Müller nicht. Selbst Einzelhandelsexperten wurden von dem Coup des Drogerie-Königs überrascht. Abt am Münsterplatz ist eines der bekanntesten Geschäfte Ulms. Auf einer Verkaufsfläche von 5000 Quadratmetern gibt es dort Haushaltswaren, Küchengeräte, Spielsachen und mehr. Auch eine eigene Kochschule gehört zu Abt. Weitere Filialen gibt es in Günzburg und Ravensburg.
Ulm Es ist eine dicke Überraschung im Ulmer Einzelhandel: Drogerie Müller hat das Haushaltswarengeschäft Abt am Münsterplatz gekauft. Das bestätigte der bisherige geschäftsführende Gesellschafter des Kaufhauses, der Günzburger Geschäftsmann Hermann Hutter. Müller übernehme die komplette Immobilie mit 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie alle 100 Mitarbeiter. Was Abt gekostet hat, verriet Hutter nicht.
Abt ist in Ulm und darüber hinaus eine Institution. Das Unternehmen wurde 1879 als Eisenwarengroßhandlung gegründet und ist bis heute eines der bekanntesten Geschäfte der Stadt. Töpfe, Pfannen und Teller gibt es dort ebenso wie Werkzeuge und Küchenmaschinen, Künstlerfarben und Spielsachen. Die Bandbreite an Produkten solle auch in Zukunft erhalten bleiben, sagte Hermann Hutter – ebenso der Name und die Marke Abt. Das Angebot werde jedoch ergänzt, beispielsweise um Parfum. Was Müller im Detail plant, ist bislang nicht bekannt. Firmenchef Erwin Müller wollte sich gestern dazu nicht gegenüber
Einzelhandelsexperten sehen Übernahme positiv
unserer Zeitung äußern. Klar ist, dass sich das Angebot von Abt und Müllers Drogeriemärkten teilweise überschneidet. In Müllers größter Filiale in der Ulmer Fußgängerzone gibt es ebenso Haushaltswaren und Spielzeug wie in dem Kaufhaus am Münsterplatz. Einzelhandelsexperten beurteilen die Abt-Übernahme durch Müller dennoch positiv. „Da, wo sich das Angebot überschneidet, gibt es Synergien“, sagte Josef Röll von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm. Für Müller sei der Einstieg bei Abt zudem „eine Ergänzung nach oben, eine Aufwertung.“
Über die Gründe für den Verkauf äußerte sich Hermann Hutter zurückhaltend. Er hält die derzeitige Verkaufsfläche für zu groß: „Da müssen neue Sortimente rein.“Irgendwann hätten sich die Gesellschafter entscheiden müssen, ob sie selbst investieren wollen oder ob das ein anderer besser könne – Erwin Müller griff zu.
Hutter hatte Abt nach der Insolvenz des Unternehmens 2004 mit anderen Investoren übernommen, komplett umgebaut und zusätzlich mehr auf die Themen Lifestyle und Wohnen gesetzt. So baute er einen Abt-Online-Shop auf und eröffnete eine eigene Kochschule. Die Schreibwarenabteilung im Erdgeschoss des Kaufhauses wird er weiter führen. Hutter übernimmt zudem Abt in Günzburg, hat zwei eigene Schreibwarenläden, betreibt die Online-Geschäfte „Nostalgie im Kinderzimmer“und „Bertine“sowie einen Spieleverlag.