Mittelschwaebische Nachrichten
So gut ist der Lautsprecher Google Home
Die kleine Box lauscht und soll per Kommando bestimmte Befehle ausführen. Was praktisch klingt, hat Tücken
Berlin Für knapp 150 Euro schickt Google seinen vernetzten Lautsprecher Google Home ins Rennen gegen Alexa und Konsorten. Der in Weiß und Grau gehaltene Lautsprecher soll Steuerzentrale im smarten Zuhause sein. Aber kann er das?
Die Installation ist einfach und dauert weniger als drei Minuten. Auspacken, einschalten, App auf das Smartphone laden und verbinden. Alles, was man noch braucht, ist ein Googlekonto, schon ist die Box mit Google Assistant bereit.
Abfragen und Kommandos arbeitet Google Home sehr gut ab. „Stell einen Wecker für morgen, acht Uhr.“Kein Problem. „Wie wird das Wetter morgen in Stuttgart?“Kein Problem. Man kann Einkaufslisten anlegen oder Erinnerungen stellen. Auch Streamingdienste wie Spotify, Deezer oder Google Play Musik lassen sich verknüpfen. Über TuneIn spielt die Box Radiosender aus aller Welt. Klanglich ist das okay, kein Ersatz für die Hifi-Anlage.
Auch Smarthome-Lösungen wie Heimüberwachungsdienste oder vernetzte Glühbirnen lassen sich bereits einbinden. Per Kommando „Okay, Google. Grünes Licht im Wohnzimmer“gibt es dann etwa Waldstimmung in der Wohnung.
Doch all das hat seinen Preis. Damit der Google Assistent seine Arbeit gut erledigen kann, muss er so viel wie möglich über seinen Nutzer wissen. Alle Sprachkommandos werden gespeichert und können im Googlekonto unter „Meine Aktivitäten“eingesehen werden. Mit jedem Kommando soll der Assistent schlauer werden und bessere Antworten liefern, so das Versprechen. Doch mit jedem Kommando erhält Google auch mehr Daten über den Nutzer. Außerdem lauscht Home – genau wie Amazons Echos und Dots – ständig und wartet auf sein Aktivierungskommando. Das lässt sich aber per Knopfdruck abstellen.
Und ganz konfliktfrei ist der Umgang im Alltag nicht. Denn die Kommandos sind teils sehr eng gefasst, was zu absurden Gesprächen führt. Etwa wenn das Radio läuft und das Telefon klingelt. Und auf „Okay, Google. Ausschalten“ein „Entschuldigung, ich weiß nicht, wie ich da helfen soll“geantwortet wird. Auch der Befehl „Deaktivieren“hilft nichts, nur der Stupps auf das Bedienfeld der Box schaltet sie endlich stumm. Schöne neue Welt.
Doch mit etwas Übung verstehen sich Mensch und Maschine mit der Zeit gut, und man lernt die gegenseitigen Grenzen kennen. Wer einmal weiß, welche Funktionen Google Home unterstützt, hat einen praktischen Assistenten für viele Gelegenheiten und ein brauchbares Radio. Insgesamt ist Home ein solides Produkt mit Potenzial für die Zukunft. (dpa)