Mittelschwaebische Nachrichten

Das Schweigen durchbrech­en

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MVON PETER BAUER anchmal schreibt der Zufall kaum glaubliche Geschichte­n. Im Jahr 2014 ist der Krumbacher Ulrich Nath während eines Studienauf­enthalts in Südfrankre­ich unterwegs. In einer Buchhandlu­ng entdeckt er einen Roman mit einem ungewöhnli­chen Titel: „L’Homme de Krumbach“. Krumbach? Ist das „unser“Krumbach? Nath nimmt das Buch mit nach Hause und schnell stellt sich heraus – es ist „unser“Krumbach. Autor Nicolas Hebert rekonstrui­ert mit den Mitteln des Romans darin auch seine eigene „Krumbacher“Lebensgesc­hichte, das Leben seiner deutschen Mutter Lydia Schneider und seines Großvaters Hans Paul Schneider, die lange in Krumbach gelebt haben. Hebert durchbrich­t Mauern des Schweigens und legt den deutschen – und den Krumbacher – Teil seines Lebens frei. Das ist für ihn selbst auch eine Art Befreiung.

Das „Freilegen“des Lebens, aber auch das Schweigen: In der literarisc­hen Arbeit Heberts bleibt dies nach seinem ersten Roman „L’Homme de Krumbach“eine Konstante. Der Weg beim „Freilegen“seines Lebens hat Hebert auch nach Krumbach geführt. Krumbach, das war für ihn zunächst eine Art dunkle Ungewisshe­it. Spätestens nach seinem Auftritt 2016 ist Krumbach ein Stück weit auch „sein“Krumbach geworden. Auch deswegen kommt er jetzt gerne wieder.

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