Mittelschwaebische Nachrichten
Eine Niederlage, die Mut macht
Kreisligist TSV Burgau wehrt sich im Pokalspiel lange erfolgreich und verdient sich Lob. Letztlich aber setzt sich der hoch favorisierte Regionalligist aus Illertissen durch
Burgau Vier Spielklassen Unterschied sind, abgesehen von seltenen Fußball-Wundern, einfach zu viel. Das musste gestern Abend der TSV Burgau erkennen. Der Kreisligist präsentierte sich im VerbandspokalHeimspiel gegen seinen Wunschgegner FV Illertissen selbstbewusst, wehrte sich geschickt und hielt ziemlich lang die Null. Letztlich aber war der Kontrahent aus der Regionalliga übermächtig. Am Ende stand’s 0:4 (0:1).
Vor 200 Zuschauern liefen die Mannschaften Hand in Hand mit den E- und F-Jugendlichen des Gastgebers ein – ein schöner Moment für die Nachwuchskicker. Anschließend waren die Gäste wie erwartet Chef im Ring, sie ließen den Ball gekonnt laufen, kamen aber zu keinerlei knackigen Chancen. Erstmals brenzlig wurde es für den Kreisligisten, als Ruben Beneke ab- zog und Luca Mignogna parierte. Augenblicke später schoss Rafael Gouveia Rodrigues aus 14 Metern, doch Jakub Krolikowski blockte den Ball ab. Ein Elfmeter brachte den Regionalligisten dann auf die Erfolgsspur. Der Burgauer Saliou Sylla wollte den Ball klären, räumte jedoch gleichzeitig Simon Fischäß ab und Schiedsrichter Maximilian Riedel pfiff. Maurice Strobel verwandelte vom Punkt sicher (29.).
In der Folge häuften sich die Illertisser Chancen. Justus Riederle setzte einen Kopfball aus fünf Metern knapp am Tor vorbei (34.) und als Gouveia Rodrigues nach einem tollen Angriff zum Abschluss kam, klärte Mignogna glänzend (40.). Nach dem Schlusspfiff sagte der TSV-Rückhalt dann: „Es war für mich ein sehr schönes Erlebnis, gegen einen Regionalligisten zu spielen, denn in solchen Begegnungen kann man zeigen, was man als Torwart drauf hat.“Für die demnächst beginnende Punktrunde nimmt Mignogna das Pokal-Erlebnis als Mutmacher mit. „Das gibt uns allen Auftrieb. Wenn wir in der Kreisliga so spielen, sieht es gut aus.“
Der Torwart war auch Ausgangspunkt der einzigen, dafür aber sehenswerten Gelegenheit für die Gastgeber in dieser Partie. Sein Abschlag landete bei Marc Sirch, der erkannte schlitzohrig, dass Felix Kielkopf zu weit vor seinem Kasten stand, Sirch probierte den 40-Meter-Heber und der Torwart erwischte den Ball mit letztem Einsatz gerade noch rechtzeitig (42.).
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste dann zielstrebiger. Als ein Eckball in den Burgauer Strafraum flog, hielt Riederle den Kopf hin und traf zum 0:2 (51.). Markus Notz beförderte das Spielgerät kurz danach an den Querbalken, doch das 0:3 war damit nur aufgeschoben. Max Anhofer foulte Beneke, erneut gab’s Strafstoß und wieder ließ sich Strobel die Chance zum Torerfolg nicht entgehen. Damit war die Sache durch – trotzdem war es bewundernswert, dass die Burgauer weiterhin wacker kämpften und nun auch wieder mehr Zweikämpfe gewannen. Das schönste Tor des Tages konnten sie nicht verhindern: Beneke hob den Ball geschickt in den Strafraum, wo Gouveia Rodrigues lauerte und die Vorlage per Kopf verwandelte (73.).
FVI-Torschütze Riederle, der als Jugendlicher mal das Burgauer Trikot getragen hatte, lobte vor allem die Einstellung der Gastgeber und sagte: „Burgau hat stark dagegen gehalten, ist defensiv sehr gut gestanden und hat nie aufgegeben.“TSV Burgau Mignogna – Heinen, Anhofer, Beh, Bachmayer, Bastan, Krolikowski, To sun, Kinzel (63. Koch), Sylla, Sirch FV Illertissen Kielkopf – Voß, Glessing (86. Leyla), Riederle, Strobel (70. Hahn), Beneke, Gouveia Rodrigues, Walter, Notz, Fischäß, Akaydin Thannhausen Manuela Groß ist froh, wieder im Thannhauser Mindelstadion ihre Runden drehen zu können. Nach zehn aufregenden Tagen bei der Europameisterschaft der Senioren in Dänemark tut es gut, auf der heimischen Tartanbahn wieder in Ruhe laufen zu können. Mit einer Silber- und einer Goldmedaille kehrte die für die TSG Thannhausen startende Leichtathletin aus Aarhus heim. Damit trug sie auch dazu bei, dass die 800 Athleten starke deutsche Delegation überlegen den Medaillenspiegel anführt. Groß zeigt sich glücklich über ihren persönlichen Jahreshöhepunkt.
„Ich bin zufrieden mit meiner Ausbeute. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr wir teilweise mit dem Wetter zu kämpfen hatten.“Regenschauer und starke Windböen hatten die Wettkämpfe in der dänischen Küstenstadt immer wieder durcheinandergewirbelt. „Beim Siebenkampf stand der Kugelstoßring quasi unter Wasser. Und beim Hochsprung war ich richtig durchgefroren, weil es so kalt war.“Trotzdem kämpfte Groß in der Königsdisziplin von Beginn an um die Medaillen mit.
Schärfste Konkurrentin war die Deutsche Tatjana Schilling. Die führte schnell, bis es an die vorletzte Disziplin, das Speerwerfen, ging. Da gingen Schillings erste Versuche daneben. Der dritte musste sitzen. Es hätte die Chance auf die Führung werden können für Manuela Groß. Doch die entschied sich für die Fairness. Sie lieh der Konkurrentin ihren Speer. „Der sticht immer ein, damit ist jeder Versuch gültig“, sagt die 46-Jährige. Und so war es. Schilling schaffte im dritten Anlauf den gültigen und war uneinholbar vorne. Groß ging sogar nur als Dritte hinter der Slowenin Desanka Calasan Grajzl in die abschließenden 800 Meter. „Wir haben dann ein wenig nachgeforscht, wie schnell die Slowenin die 800 Meter läuft. Ich musste in etwa 2:40 Minuten schaffen, um sie punktemäßig zu überholen.“Das gelang und die Silbermedaille war perfekt.
In ihrer Paradedisziplin Hochsprung setzte sich die 46-jährige Krumbacherin dagegen vergleichsweise mühelos gegen die fünf Konkurrentinnen ihrer Altersklasse W45 durch. 1,51 Meter reichten für Gold, auch wenn mehr drin gewesen wäre. „Ich dachte mir, dass das auf der Urkunde doch doof aussieht. Aber bei meinen Versuchen über 1,57 Meter wurde das Wetter wieder schlechter. Da war dann die Verletzungsgefahr zu groß.“
Dass der Trip nach Dänemark zum Erfolg wurde, verdankt Groß vor allem ihrem Trainer Dieter Duttke. „Er hat mich vor der EM ganz schön gequält. Zwischendurch wollte ich auch einfach mal nicht mehr. Aber er hat mich immer motiviert.“Das nächste Ziel ist schon in Sicht. 2018 findet in Spanien die Weltmeisterschaft statt.