Mittelschwaebische Nachrichten
Der neue Fahrplan für die Sanierung des Hallenbades
Im September soll ein Spezialbüro neue Erkenntnisse vorlegen. Wo Bürgermeister Fischer Einsparmöglichkeiten sieht
Krumbach „Mulmige Gefühle“: So könnte man die Stimmungslage im Krumbacher Stadtrat umschreiben, als es jüngst um die Hallenbadsanierung ging (wir berichteten). Und dann war da auch noch die Geschichte mit dem Hallenbad-Dach. „Und jetzt fällt uns heute ein, dass wir ein Dachproblem haben“, kommentierte Stadtrat Christian Plail die Lage. Wie geht es weiter mit dem Hallenbad? Und was kann sich die Stadt in Sachen Sanierung leisten? Im Gespräch mit unserer Zeitung skizzierte Bürgermeister Hubert Fischer nun die weitere Vorgehensweise. Die Stadt habe inzwischen ein Spezialbüro beauftragt, das „die Gesamtmaßnahme durchleuchtet“und nach „Einsparpotenzialen“sucht.
„Das Dach ist noch gut“, stellt klar. Aber sicherlich werde kein Fachmann garantieren, dass das Dach noch länger als rund zehn Jahre halte. Die Folge könnte dann sein, dass bereits einige Jahre nach einer Sanierung des Hallenbades das Dach fällig wird. Dies aber könne niemandem vermittelt werden, von den Bürgern werde erwartet, dass das Hallenbad nach einer Sanierung auch rund „30 Jahre halten“muss, betont der Rathauschef.
Deswegen müsse das Bad als Ganzes jetzt noch einmal „durchleuchtet“werden. Zuletzt war von Sanierungskosten von rund 9,5 bis zehn Millionen Euro die Rede. Was dann noch für das Dach aufgewendet werden müsse, sei derzeit unklar. Die offensichtlich schwierige Sanierung des Bades hatte zuletzt im Stadtrat für anhaltende Debatten gesorgt. „Stoppen“(Ursula Bader), „Wir reden über Dinge, die wir uns nicht leisten können“(Gerhard Ringler), „Bei diesen Zahlen wird einem schwindlig“(Maximilian Behrends): Diese Kommentare aus einer Stadtratssitzung deuten an, wie die Sanierung des Hallenbades zuletzt im Rat bewertet wurde. Fischer sieht den Entscheidungsprozess auf einem guten Weg. Kritik, dass der Planungsprozess in Sachen Badsanierung bislang unstrukturiert verlaufen sei, weist er entschieden zurück: „Wir haben das Dach nicht vergessen.“Das Bad wie es ist erhalten – das sei bisher das Ziel der Planung gewesen. Nun habe sich herausgestellt, dass man diesen Ansatz eventuell modifizieren müsse. Denkbar sei eine Generalsanierung, bei der das Bad in Teilen neu gebaut wird.
Ziel müsse es dabei sein, die Bereiche, die für den Badegast relevant sind, zu erhalten. In der ursprüngliFischer chen Konstruktion des Bades sind auch Räume für eine Kegelbahn und eine Saunalandschaft angelegt, die aber nicht genutzt wurden. Nicht mehr genutzt wird seit Langem die Tribüne. Eventuell könne im Rahmen eines neuen Konzeptes auf diese Einrichtungen verzichtet werden. Eventuell etwas reduziert werden könne, so Fischer weiter, auch der Umkleidebereich. Wichtig sei, dass der Kernbereich für den Badegast erhalten bleibe.
Vermutlich in der Septembersitzung des Stadtrates werde das beauftragte Büro seine Überlegungen präsentieren. Diese Erkenntnisse sind dann eine wesentliche Grundlage für einen Entwurfsplan zur Neugestaltung des Sport- und Schwimmbereichs im Schulzentrum. Einen genauen Zeitplan für den Ablauf der Sanierung könne man derzeit nicht nennen.
Sanierung des Hallenbades: Es ist ein kommunalpolitischer Dauerbrenner in Krumbach. Angesichts der zu erwartenden hohen Kosten für die Badsanierung war in den Reihen der Kommunalpolitiker zuletzt Frust zu spüren. Und dann noch das Dach. Wie lange hält das Dach? Diese Frage stand kürzlich im Stadtrat zur späten Stunde unvermittelt im Raum. In der Bevölkerung war wiederholt Kritik zu hören, dass der Planungsprozess in Sachen Hallenbadsanierung bislang alles andere als glatt verlaufen sei. Bürgermeister Fischer weist diese Kritik zurück und betont: „Wir haben das Dach nicht vergessen.“
Zurückblicken ist jetzt auch nicht mehr zielführend. Die jüngsten Debatten haben gezeigt, dass in Sachen Hallenbad schlichtweg ein neuer Anlauf nötig ist. Den hat die Stadt offensichtlich gemacht. Ein Spezialbüro ist beauftragt, das nach Einsparmöglichkeiten sucht. Dabei soll aber das, was für die Badegäste wesentlich ist, außen vor bleiben. In der Tat wäre es bitter, wenn es in einem künftigen Krumbacher Hallenbad kein 25-MeterBecken oder auch kein Becken für Kinder mehr geben sollte.
Eine entscheidende Weichenstellung für die Sanierung des Bades könnte die Septembersitzung des Stadtrates sein, in der das beauftragte Büro seine Erkenntnisse vorlegt. Dann wird es in Sachen Sanierung hoffentlich mehr Klarheit als bisher geben. Frust ist ja auch kein angenehmes Lebensgefühl.