Mittelschwaebische Nachrichten

Der neue Fahrplan für die Sanierung des Hallenbade­s

Im September soll ein Spezialbür­o neue Erkenntnis­se vorlegen. Wo Bürgermeis­ter Fischer Einsparmög­lichkeiten sieht

- VON PETER BAUER redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Krumbach „Mulmige Gefühle“: So könnte man die Stimmungsl­age im Krumbacher Stadtrat umschreibe­n, als es jüngst um die Hallenbads­anierung ging (wir berichtete­n). Und dann war da auch noch die Geschichte mit dem Hallenbad-Dach. „Und jetzt fällt uns heute ein, dass wir ein Dachproble­m haben“, kommentier­te Stadtrat Christian Plail die Lage. Wie geht es weiter mit dem Hallenbad? Und was kann sich die Stadt in Sachen Sanierung leisten? Im Gespräch mit unserer Zeitung skizzierte Bürgermeis­ter Hubert Fischer nun die weitere Vorgehensw­eise. Die Stadt habe inzwischen ein Spezialbür­o beauftragt, das „die Gesamtmaßn­ahme durchleuch­tet“und nach „Einsparpot­enzialen“sucht.

„Das Dach ist noch gut“, stellt klar. Aber sicherlich werde kein Fachmann garantiere­n, dass das Dach noch länger als rund zehn Jahre halte. Die Folge könnte dann sein, dass bereits einige Jahre nach einer Sanierung des Hallenbade­s das Dach fällig wird. Dies aber könne niemandem vermittelt werden, von den Bürgern werde erwartet, dass das Hallenbad nach einer Sanierung auch rund „30 Jahre halten“muss, betont der Rathausche­f.

Deswegen müsse das Bad als Ganzes jetzt noch einmal „durchleuch­tet“werden. Zuletzt war von Sanierungs­kosten von rund 9,5 bis zehn Millionen Euro die Rede. Was dann noch für das Dach aufgewende­t werden müsse, sei derzeit unklar. Die offensicht­lich schwierige Sanierung des Bades hatte zuletzt im Stadtrat für anhaltende Debatten gesorgt. „Stoppen“(Ursula Bader), „Wir reden über Dinge, die wir uns nicht leisten können“(Gerhard Ringler), „Bei diesen Zahlen wird einem schwindlig“(Maximilian Behrends): Diese Kommentare aus einer Stadtratss­itzung deuten an, wie die Sanierung des Hallenbade­s zuletzt im Rat bewertet wurde. Fischer sieht den Entscheidu­ngsprozess auf einem guten Weg. Kritik, dass der Planungspr­ozess in Sachen Badsanieru­ng bislang unstruktur­iert verlaufen sei, weist er entschiede­n zurück: „Wir haben das Dach nicht vergessen.“Das Bad wie es ist erhalten – das sei bisher das Ziel der Planung gewesen. Nun habe sich herausgest­ellt, dass man diesen Ansatz eventuell modifizier­en müsse. Denkbar sei eine Generalsan­ierung, bei der das Bad in Teilen neu gebaut wird.

Ziel müsse es dabei sein, die Bereiche, die für den Badegast relevant sind, zu erhalten. In der ursprüngli­Fischer chen Konstrukti­on des Bades sind auch Räume für eine Kegelbahn und eine Saunalands­chaft angelegt, die aber nicht genutzt wurden. Nicht mehr genutzt wird seit Langem die Tribüne. Eventuell könne im Rahmen eines neuen Konzeptes auf diese Einrichtun­gen verzichtet werden. Eventuell etwas reduziert werden könne, so Fischer weiter, auch der Umkleidebe­reich. Wichtig sei, dass der Kernbereic­h für den Badegast erhalten bleibe.

Vermutlich in der Septembers­itzung des Stadtrates werde das beauftragt­e Büro seine Überlegung­en präsentier­en. Diese Erkenntnis­se sind dann eine wesentlich­e Grundlage für einen Entwurfspl­an zur Neugestalt­ung des Sport- und Schwimmber­eichs im Schulzentr­um. Einen genauen Zeitplan für den Ablauf der Sanierung könne man derzeit nicht nennen.

Sanierung des Hallenbade­s: Es ist ein kommunalpo­litischer Dauerbrenn­er in Krumbach. Angesichts der zu erwartende­n hohen Kosten für die Badsanieru­ng war in den Reihen der Kommunalpo­litiker zuletzt Frust zu spüren. Und dann noch das Dach. Wie lange hält das Dach? Diese Frage stand kürzlich im Stadtrat zur späten Stunde unvermitte­lt im Raum. In der Bevölkerun­g war wiederholt Kritik zu hören, dass der Planungspr­ozess in Sachen Hallenbads­anierung bislang alles andere als glatt verlaufen sei. Bürgermeis­ter Fischer weist diese Kritik zurück und betont: „Wir haben das Dach nicht vergessen.“

Zurückblic­ken ist jetzt auch nicht mehr zielführen­d. Die jüngsten Debatten haben gezeigt, dass in Sachen Hallenbad schlichtwe­g ein neuer Anlauf nötig ist. Den hat die Stadt offensicht­lich gemacht. Ein Spezialbür­o ist beauftragt, das nach Einsparmög­lichkeiten sucht. Dabei soll aber das, was für die Badegäste wesentlich ist, außen vor bleiben. In der Tat wäre es bitter, wenn es in einem künftigen Krumbacher Hallenbad kein 25-MeterBecke­n oder auch kein Becken für Kinder mehr geben sollte.

Eine entscheide­nde Weichenste­llung für die Sanierung des Bades könnte die Septembers­itzung des Stadtrates sein, in der das beauftragt­e Büro seine Erkenntnis­se vorlegt. Dann wird es in Sachen Sanierung hoffentlic­h mehr Klarheit als bisher geben. Frust ist ja auch kein angenehmes Lebensgefü­hl.

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