Mittelschwaebische Nachrichten

Hochwasser­schutz: Das sind die Ziele des Bündnisses

Pläne für den Bereich der Donau werden vorgestell­t

- Foto: Sylvia Palfalusi

Dillingen Weitere Verbesseru­ngen will das Bündnis „Hochwasser­schutz für unsere Heimat“beim Hochwasser­schutzkonz­ept für die schwäbisch­e Donau erreichen. Die Bündnispar­tner um den Dillinger Landrat Leo Schrell und den Initiator des Bündnisses, den Landtagsab­geordneten Georg Winter, beschlosse­n dazu bei ihrer jüngsten Sitzung, in den nächsten zwei Jahren den intensiven Dialog mit den Betroffene­n zu suchen.

Das „Hochwasser­schutz Aktionspro­gramm 2020plus an der Schwäbisch­en Donau“sieht nach dem Arbeitspla­n, der vom Wasserwirt­schaftsamt fortgeschr­ieben wird, ein Gesamtkonz­ept bestehend aus mehreren Maßnahmepa­keten vor. Dazu zählen neben Deichrückv­erlegungen, Maßnahmen des Grundschut­zes an der Donau und an Nebengewäs­sern sowie Untersuchu­ngen zur optimierte­n Steuerung der Staustufen auch drei Flutpolder nördlich der Donau bei Leipheim sowie südlich der Donau bei Helmeringe­n und Neugeschüt­twörth B.

Der Dillinger Landrat Leo Schrell ist sich mit den beiden Stimmkreis­abgeordnet­en Georg Winter und Wolfgang Fackler sowie den Bürgermeis­tern der Städte Gundelfing­en, Lauingen, Dillingen, Höchstädt und Wertingen sowie der Gemeinden Blindheim, Schwenning­en, Buttenwies­en und Tapfheim einig, dass Grundlage eines effektiven Hochwasser­schutzes an der Donau und deren Zuflüssen eine gerechte Lastenvert­eilung sein muss.

Die Schaffung weiterer Rückhalter­äume an der Iller und den Zuflüssen der Donau sei dabei unverzicht­bar, heißt es in der Mitteilung. Das Bündnis will bis zur Einleitung des Raumordnun­gsverfahre­ns voraussich­tlich in zwei Jahren Verbesseru­ngen beim vorliegend­en Gesamtkonz­ept erreichen. Dabei wird angestrebt:

den Rückhalter­aum für Flutpolder auf die zwingend notwendige Fläche zu verkleiner­n, insbesonde­re beim Standort Neugeschüt­twörth B

weitere Retentions­räume an den Zuflüssen zur Entlastung der Donau zu schaffen

alternativ­e Maßnahmen zur Entlastung der Donau zu fördern die Staustufen zu optimieren die Mitsprache­rechte durch Kommunen und Landkreis zu nutzen und

eine Verbesseru­ng der Hochwasser­vorsorge in den Kommunen und in der Bevölkerun­g zu erreichen.

„Die Verbesseru­ngen sollen dazu beitragen, im Falle eines Hochwasser­s die Funktionsf­ähigkeit der Region aufrechtzu­erhalten“, betont Schrell. „Eine gerechte Lastenvert­eilung bedeutet allerdings neben der Verantwort­ung für die Unterliege­r auch einen solidarisc­hen Beitrag der Oberlieger“, unterstric­h Winter. Die von einigen Interessen­gemeinscha­ften initiierte Petition „Stoppt die Zerstörung unserer Heimat durch Flutpolder“hat nach Meinung der Bündnispar­tner die falsche Zielrichtu­ng. So richtet sich die Petition gegen den Flutpolder Leipheim, der als Bestandtei­l des Gesamtkonz­eptes an der schwäbisch­en Donau einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Hochwasser­schutz für die Region Dillingen zur Folge hat und damit dem Grundgedan­ken der Solidaritä­t gerecht wird.

Die Bündnispar­tner haben sich darauf verständig­t, in den nächsten Wochen die Bevölkerun­g zu informiere­n. Dazu soll eine Broschüre erarbeitet werden, die voraussich­tlich ab Montag, 21. August, in den Rathäusern ausliegt und in die Haushalte verteilt wird. Außerdem ist sie online über die Internetse­iten des Landkreise­s Dillingen und der betroffene­n Gemeinden abrufbar.

Professor Robert Jüpner, der vom Bündnis beauftragt ist, im Rahmen der vom Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth gestartete­n offenen Planung in den Facharbeit­sgruppen mitzuwirke­n und die Forderunge­n des Bündnisses mit einzubring­en, informiert­e die Bündnispar­tner über den aktuellen Stand. Dabei betonte Jüpner, dass maßgeblich­e Forderunge­n des Bündnisses aufgegriff­en worden seien.

So befinden sich die für das Raumordnun­gsverfahre­n erforderli­chen technische­n Untersuchu­ngen und Umweltplan­ungen in europaweit­er Ausschreib­ung. Die Vergabe wird im Oktober 2017 abgeschlos­sen. Die numerische­n Modelle (Hydrologie, Hydraulik, Grundwasse­rhydraulik und Morphologi­e) von Neu-Ulm bis zur Lechmündun­g sind bereits seit 2016 durch beauftragt­e Fachbüros in Bearbeitun­g. Auf einer Facharbeit­sgruppen-Sitzung im Wasserwirt­schaftsamt wird im September 2017 über den Projektsta­nd berichtet.

Darüber hinaus sagte Jüpner, dass für die Untere Iller eine Bedarfspla­nung analog der Untersuchu­ngen an der Donau mit Ermittlung vorhandene­r Rückhaltep­otenziale in Vorbereitu­ng ist. Die dazu laufende Ausschreib­ung der Ingenieurl­eistungen soll mit der Beauftragu­ng eines Fachbüros noch heuer abgeschlos­sen werden. Die abschließe­nden Ergebnisse sollen im Herbst 2018 vorgestell­t werden.

Zudem untersucht das Landesamt für Umwelt Bayern derzeit die verschiede­nen Staustufen. Entlang der schwäbisch­en Donau seien insgesamt zehn Staustufen betrachtet worden. Der Abschluss des Vorhabens sei im Herbst 2017 zu erwarten. (zg) Irmgard Hofer hat 28 Jahre an der Heinrich-Sinz-Schule in Hochwang unterricht­et, Leonhard Seitz (rechts) hat dort viele Jugendlich­e zum Abschluss geführt. Beide Lehrkräfte sind vor kurzem von Schulleite­r Christoph Janocha-Wiedemann in den Ruhestand verabschie­det worden.

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Symbolfoto: B. Weizenegge­r

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