Mittelschwaebische Nachrichten
Hochwasserschutz: Das sind die Ziele des Bündnisses
Pläne für den Bereich der Donau werden vorgestellt
Dillingen Weitere Verbesserungen will das Bündnis „Hochwasserschutz für unsere Heimat“beim Hochwasserschutzkonzept für die schwäbische Donau erreichen. Die Bündnispartner um den Dillinger Landrat Leo Schrell und den Initiator des Bündnisses, den Landtagsabgeordneten Georg Winter, beschlossen dazu bei ihrer jüngsten Sitzung, in den nächsten zwei Jahren den intensiven Dialog mit den Betroffenen zu suchen.
Das „Hochwasserschutz Aktionsprogramm 2020plus an der Schwäbischen Donau“sieht nach dem Arbeitsplan, der vom Wasserwirtschaftsamt fortgeschrieben wird, ein Gesamtkonzept bestehend aus mehreren Maßnahmepaketen vor. Dazu zählen neben Deichrückverlegungen, Maßnahmen des Grundschutzes an der Donau und an Nebengewässern sowie Untersuchungen zur optimierten Steuerung der Staustufen auch drei Flutpolder nördlich der Donau bei Leipheim sowie südlich der Donau bei Helmeringen und Neugeschüttwörth B.
Der Dillinger Landrat Leo Schrell ist sich mit den beiden Stimmkreisabgeordneten Georg Winter und Wolfgang Fackler sowie den Bürgermeistern der Städte Gundelfingen, Lauingen, Dillingen, Höchstädt und Wertingen sowie der Gemeinden Blindheim, Schwenningen, Buttenwiesen und Tapfheim einig, dass Grundlage eines effektiven Hochwasserschutzes an der Donau und deren Zuflüssen eine gerechte Lastenverteilung sein muss.
Die Schaffung weiterer Rückhalteräume an der Iller und den Zuflüssen der Donau sei dabei unverzichtbar, heißt es in der Mitteilung. Das Bündnis will bis zur Einleitung des Raumordnungsverfahrens voraussichtlich in zwei Jahren Verbesserungen beim vorliegenden Gesamtkonzept erreichen. Dabei wird angestrebt:
den Rückhalteraum für Flutpolder auf die zwingend notwendige Fläche zu verkleinern, insbesondere beim Standort Neugeschüttwörth B
weitere Retentionsräume an den Zuflüssen zur Entlastung der Donau zu schaffen
alternative Maßnahmen zur Entlastung der Donau zu fördern die Staustufen zu optimieren die Mitspracherechte durch Kommunen und Landkreis zu nutzen und
eine Verbesserung der Hochwasservorsorge in den Kommunen und in der Bevölkerung zu erreichen.
„Die Verbesserungen sollen dazu beitragen, im Falle eines Hochwassers die Funktionsfähigkeit der Region aufrechtzuerhalten“, betont Schrell. „Eine gerechte Lastenverteilung bedeutet allerdings neben der Verantwortung für die Unterlieger auch einen solidarischen Beitrag der Oberlieger“, unterstrich Winter. Die von einigen Interessengemeinschaften initiierte Petition „Stoppt die Zerstörung unserer Heimat durch Flutpolder“hat nach Meinung der Bündnispartner die falsche Zielrichtung. So richtet sich die Petition gegen den Flutpolder Leipheim, der als Bestandteil des Gesamtkonzeptes an der schwäbischen Donau einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Hochwasserschutz für die Region Dillingen zur Folge hat und damit dem Grundgedanken der Solidarität gerecht wird.
Die Bündnispartner haben sich darauf verständigt, in den nächsten Wochen die Bevölkerung zu informieren. Dazu soll eine Broschüre erarbeitet werden, die voraussichtlich ab Montag, 21. August, in den Rathäusern ausliegt und in die Haushalte verteilt wird. Außerdem ist sie online über die Internetseiten des Landkreises Dillingen und der betroffenen Gemeinden abrufbar.
Professor Robert Jüpner, der vom Bündnis beauftragt ist, im Rahmen der vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth gestarteten offenen Planung in den Facharbeitsgruppen mitzuwirken und die Forderungen des Bündnisses mit einzubringen, informierte die Bündnispartner über den aktuellen Stand. Dabei betonte Jüpner, dass maßgebliche Forderungen des Bündnisses aufgegriffen worden seien.
So befinden sich die für das Raumordnungsverfahren erforderlichen technischen Untersuchungen und Umweltplanungen in europaweiter Ausschreibung. Die Vergabe wird im Oktober 2017 abgeschlossen. Die numerischen Modelle (Hydrologie, Hydraulik, Grundwasserhydraulik und Morphologie) von Neu-Ulm bis zur Lechmündung sind bereits seit 2016 durch beauftragte Fachbüros in Bearbeitung. Auf einer Facharbeitsgruppen-Sitzung im Wasserwirtschaftsamt wird im September 2017 über den Projektstand berichtet.
Darüber hinaus sagte Jüpner, dass für die Untere Iller eine Bedarfsplanung analog der Untersuchungen an der Donau mit Ermittlung vorhandener Rückhaltepotenziale in Vorbereitung ist. Die dazu laufende Ausschreibung der Ingenieurleistungen soll mit der Beauftragung eines Fachbüros noch heuer abgeschlossen werden. Die abschließenden Ergebnisse sollen im Herbst 2018 vorgestellt werden.
Zudem untersucht das Landesamt für Umwelt Bayern derzeit die verschiedenen Staustufen. Entlang der schwäbischen Donau seien insgesamt zehn Staustufen betrachtet worden. Der Abschluss des Vorhabens sei im Herbst 2017 zu erwarten. (zg) Irmgard Hofer hat 28 Jahre an der Heinrich-Sinz-Schule in Hochwang unterrichtet, Leonhard Seitz (rechts) hat dort viele Jugendliche zum Abschluss geführt. Beide Lehrkräfte sind vor kurzem von Schulleiter Christoph Janocha-Wiedemann in den Ruhestand verabschiedet worden.