Mittelschwaebische Nachrichten
Wer sind die eifrigsten Buchkäufer?
Untersuchungen geben Auskunft – auch zu Lesegewohnheiten
Frankfurt am Main Die eifrigsten Buchkäufer Deutschlands leben im Rhein-Main-Gebiet. Die drei führenden Plätze belegen wie im Vorjahr das rheinland-pfälzische Ingelheim und die hessischen Städte Bad Soden am Taunus und Bad Homburg vor der Höhe, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt mitteilte. In Ingelheim hat jeder Bürger nach einer Kaufkraftstudie des Marktforschungsunternehmens Nexiga vom Februar durchschnittlich 163 Euro im Jahr für Bücher ausgegeben, genauso viel wie im Vorjahr. In Bad Soden investierten die Bürger 158 Euro pro Kopf (Vorjahr: 160 Euro), in Bad Homburg 153 Euro (Vorjahr: 155 Euro). Die Einwohner von Eisleben und Zeitz in Sachsen-Anhalt gaben der Studie zufolge am wenigsten für Bücher aus. Sie investierten durchschnittlich 81 Euro pro Kopf im Jahr in Literatur.
Deutschlandweit zeigt sich bei den Buchkäufen ein Gefälle ähnlich der Verteilung der Kaufkraft insgesamt. Am meisten Geld wurde in den Ballungsräumen für Bücher ausgegeben, außer um Frankfurt auch um München, Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf. Die Bürger in den östlichen Bundesländern gaben weniger Geld für Bücher aus, hier lag nur der Speckgürtel um Berlin über Bundesdurchschnitt.
Frauen und Männer unterscheiden sich beim Buchkauf deutlich: 65 Prozent der Frauen haben nach einer Allensbacher Marktanalyse im vergangenen Jahr Bücher gekauft, bei den Männern waren es 51 Prozent. Bei der Leselust ist der Unterschied noch größer: 49 Prozent der Frauen lesen mehrmals in der Woche, aber nur 25 Prozent der Männer. Auch die Schulbildung macht einen Unterschied: 49 Prozent der Deutschen mit Abitur lesen mehrmals in der Woche, bei den Bürgern mit Hauptschulabschluss sind es 22 Prozent. Dagegen spielt das Einkommen eine geringere Rolle. Während Bürger mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1000 Euro zu 31 Prozent mehrmals in der Woche lesen, machen Vielleser bei denjenigen mit einem Einkommen von mehr als 3000 Euro 38 Prozent aus. (epd)