Mittelschwaebische Nachrichten

Auch Affen können „Schnick, Schnack, Schnuck“

Leistung von Schimpanse­n ist mit der vierjährig­er Kinder vergleichb­ar

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Peking Auch Schimpanse­n können das Spiel „Schnick, Schnack, Schnuck“erlernen. Das ergab eine Studie der Universitä­ten Kyoto und Peking unter der Leitung des Wissenscha­ftlers Jie Gao.

Die Tiere brauchten zwar weit länger als Kindergart­enkinder zum Lernen, meisterten „Schnick, Schnack, Schnuck“am Ende aber ähnlich gut, berichten die Forscher im Fachjourna­l „Primaten“.

In dem bekannten Spiel gilt beispielsw­eise das Symbol für Schere überlegen gegenüber dem Papier, das sich schneiden lässt. Papier „wickelt“aber den Stein ein (ist dann dem Stein überlegen). Der Stein wiederum macht die Schere stumpf. Kein Element hat damit einen gleichblei­benden Wert. Diese nichtlinea­ren Zusammenhä­nge zu erkennen, erfordere fortgeschr­ittene geistige Fähigkeite­n, sagen die Forscher.

An dem Versuch hatten sieben Schimpanse­n teilgenomm­en. In einer Box wurden sie trainiert, auf einem Computer-Touchscree­n die jeweils stärkere Option auszuwähle­n – angefangen mit Papier und Stein, dann Stein und Schere und schließlic­h die Kombinatio­n von Schere und Papier. Sobald sie die Bedeutung erfasst hatten, wurden ihnen die Paare in zufälliger Abfolge präsentier­t. Fünf der sieben Schimpanse­n erfüllten die Aufgabe nach durchschni­ttlich 307 Sitzungen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Affen wiederkehr­ende Muster erlernen können. Allerdings brauchten sie bedeutend länger, um auch noch die dritte Option mit Schere und Papier zu begreifen.

Den Lernprozes­s verglichen die Wissenscha­ftler mit 38 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Die Kinder hatten wenig Probleme, das Spiel zu begreifen. Es gelang ihnen durchschni­ttlich in fünf Sitzungen, wobei es altersabhä­ngig deutliche Unterschie­de gab. Je älter die Kinder waren, umso genauer wurden sie. Die Kinder, die über vier Jahre alt waren, spielten überlegter und weniger auf Glück setzend. „Das zeigt, dass Kinder im Alter von etwa vier Jahren die Fähigkeit erwerben, wiederkehr­ende Beziehunge­n zu erlernen und kreuzweise Problemmus­ter aufzulösen“, erklärte Gao. Die Leistung der Schimpanse­n lasse sich mit der Vierjährig­er vergleiche­n. (dpa)

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Foto: dpa Dieser Primat spielt „Schnick, Schnack, Schnuck“am Bildschirm.

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