Mittelschwaebische Nachrichten

Das hat Warren Buffett gekauft

Der Starinvest­or hat seine neuesten Aktionen an der Börse offengeleg­t. Kreditkart­en haben es ihm besonders angetan. Ein Unternehme­n lässt er hängen

- VON GIDEON ÖTINGER Foto: Cliff Owen, dpa

Augsburg Wenn der US-Starinvest­or Warren Buffet, 86, offenlegt, welche Aktien er in seinem Depot hat, wird die Branche hellhörig. Vielen gelten seine An- und Verkäufe als Gradmesser dafür, welche Wertpapier­e in naher Zukunft durch die Decke oder in den Keller gehen werden. Der aktuell viertreich­ste Mensch der Welt (geschätzte­s Vermögen: 76,7 Milliarden US-Dollar) investiert nicht in irgendwelc­he Unternehme­n, sondern nur dann, wenn er sicher ist, dass es sich lohnt. Vor einigen Jahren sagte er: „Die Frage, wie man reich wird, ist leicht zu beantworte­n. Kaufe einen Dollar und bezahle nicht mehr als 50 Cent dafür.“Nun war es wieder soweit und Buffetts Investment-Unternehme­n Berkshire Hathaway legte der US-Börsenaufs­ichtsbehör­de SEC offen, welche Anteile es im zweiten Quartal 2017 an welchen Unternehme­n hielt. Eine Aktie von Berkshire Hathaway ist mit einem Wert von fast 270 000 Dollar die teuerste der Welt.

Lange Zeit ließ Buffett die Finger Hightech-Firmen. Grundsätzl­ich ist das immer noch so bei den rund 40 Unternehme­n, an denen er Anteile hält. IBM und Apple sind die Ausnahmen. 18,75 Milliarden US– Dollar teuer sind Buffetts Anteile an Apple. In seinem Portfolio ist es die dritthöchs­te Beteiligun­g. Auf Platz zwei landet Wells Fargo, ein Finanzdien­stleistung­sunternehm­en aus den USA (25,9 Milliarden US-Dollar).

In Finanzen investiert Buffett gerne. Ein großer Teil seiner Anteile gehört zu Firmen aus diesem Sektor. Besonders Kreditkart­enfirmen haben es dem Investor angetan. Anteivon le an etablierte­n Marken wie Mastercard, Visa oder American Express hat er schon. Am Montag teilte Berkshire Hathaway mit, nun auch Anteile an der eher unbekannte­n Kreditkart­enfirma Synchrony Financial zu halten. Und das, obwohl die Aktie in diesem Jahr schon etwa 20 Prozent an Wert verloren hatte. Seit der Übernahme steigt ihr Wert wieder kontinuier­lich an.

Synchrony Financial ist eine Tochterges­ellschaft von General Electric (GE), an der Buffett noch im ersten Quartal Anteile von 315 Millionen Dollar hielt. Das ist Geschichte, Buffett verkaufte alle Anteile. Die GE-Aktien sind seit Monaten im Sinkflug, eine Teilhabe schien dem Investor wohl nicht mehr lukrativ genug. Dafür hat er anscheinen­d den Immobilien­sektor für sich entdeckt und hält seit kurzem Anteile an der kanadische­n Home Capital Group und der Store Capital Corporatio­n aus den USA.

Beides kleine Fische im Vergleich zum ersten Platz der Berkshire Hathaway Investment­s. Dort steht der Lebensmitt­elgigant Kraft Heinz, an dem Buffett Anteile von fast 28 Milliarden US-Dollar hält.

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Wenn Warren Buffett bekannt gibt, welche Firmenante­ile er besitzt, hört die ganze Branche zu. Jüngst war es wieder soweit.

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