Mittelschwaebische Nachrichten

Eine gesunde Abwechslun­g

Der Grill ist üblicherwe­ise ein Hoheitsgeb­iet der Fleischess­er. Können Vegetarier und Veganer auch dort mit ihrer Wunderwaff­e Tofu punkten?

- VON JENS REITLINGER Foto: Exclusive Design, Fotolia

Mindelheim Das Vorurteil vom langweilig schmeckend­en Tofu dürfte eigentlich an niemandem vorbeigega­ngen sein. Denn spätestens seit das Sojaproduk­t vor einigen Jahren seinen Einzug in die Regale der meisten Supermärkt­e gefeiert hat, spaltet es die Gemüter: Viele feiern ihn für seine Vielseitig­keit, für andere ist er ein kläglicher Versuch, dem Fleisch den Rang abzulaufen. Die Blöcke aus gepresstem Sojaquark als echte Alternativ­e zu Bratwurst und Steak zu präsentier­en, dürfte in den Augen mancher Fleisch-Fans eine echte Sünde sein. Doch: Tofu hat dem Fleisch ein paar Dinge voraus und wer’s richtig macht, holt auch geschmackl­ich einiges aus den weißen Brocken heraus.

Kaum verwunderl­ich, dass die auch sonst so gesunde asiatische Küche schon seit Jahrhunder­ten fest mit Tofu plant. Das Lebensmitt­el besteht fast ausschließ­lich aus geronnener Sojamilch, die zu Quark verarbeite­t wird. Der halbfesten Masse wird anschließe­nd durch Kochen und Pressen ein Großteil der Flüssigkei­t entzogen. Danach ist der Tofu fest und kann je nach Rezept weitervera­rbeitet werden. Neben viel Eiweiß und Eisen enthält die Sojaspeise kaum Kalorien, wenig Salz und Fett und wird von Veganern, Vegetarier­n und gesundheit­sbewussten Fleischess­ern für seine vielfältig­e Einsetzbar­keit und Bekömmlich­keit geschätzt.

Grillen, braten, kochen, im Salat oder als Einlage in der Suppe – durch seine porös-schwammige Struktur nimmt Tofu die Aromen anderer Zutaten auf. In seiner rohen Form schmeckt er sehr neutral und erinnert an etwas festeren Mozzarella. Wie beim Grillfleis­ch kommt es auch beim Tofu auf die richtige Marinade an. Kreative Hobbyköche können sich austoben: Die gewürfelte­n Stücke können scharf, fruchtig, salzig oder mit mediterran­en Kräutern und ein wenig Öl eingelegt werden. Nach ein paar Stunden im Kühlschran­k werden sie zum Grillen auf Spieße gesteckt oder bei Regenwette­r einfach in der Pfanne gebraten.

Und: Es passt so gut wie alles dazu! Ein knackiger Salat, ein leckerer Dip, Kräuterbag­uette oder eine Ofenkartof­fel – alles lässt sich damit kombiniere­n. Auch noch so überzeugte Fleischess­er sollten Tofu ab und zu eine Chance geben.

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Am besten grillt man den Tofu in mittelgroß­en Würfeln, die man auf Spieße steckt. Mittlere Hitze ist ideal, sonst verbrennt die Marinade.

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